Zecken profitieren vom Klimawandel

Durch den Klimawandel werden Bedingungen geschaffen, unter denen sich Zecken ideal vermehren können. Die Wärme im Frühling und Frühsommer diesen Jahres war bereits optimal für die Zecken, weshalb in diesem Jahr mit überdurchschnittlich vielen Zeckenbissen und Infektionen gerechnet wird. Zecken übertragen mit ihrem Biss gefährliche Krankheiten wie Borreliose oder Hirnhautentzündung.

Bei frühzeitiger Entdeckung sehr gut behandelbar

Entgegen der gängigen Meinung lauern Zecken nicht nur im Unterholz in großen Waldgebieten, sondern generell im Gras oder im Gebüsch. Daher ist man auch in innerstädtischen Parkanlagen nicht für Zeckenbissen sicher und muss sich, so gut es eben geht, schützen. Lange Kleidung verhindert zum Beispiel einen unmittelbaren Kontakt mit der Haut, dennoch überleben Zecken in der Kleidung mehrere Tage und können jederzeit zuschlagen. Die Borreliose-Bakterien sind eng verwandt mit dem Syphiliserreger Treponema. Sie rufen Gelenkentzündungen hervor, sind allerdings bei frühzeitiger Entdeckung sehr gut behandelbar. Anders verhält es sich mit den Frühsommer-Meningo-Enzephalitis-Viren, die eine Hirnhautentzündung hervorrufen können, die in seltenen Fällen tödlich verlaufen kann und gegen die es bisher keine wirksamen Medikamente gibt. Lediglich die Symptome wie Schmerzen und Fieber können gelindert werden, bis der Körper den Kampf gegen die Viren allein für sich entschieden hat. Befallen die Viren das Rückenmark, kann es außerdem zu Lähmungen kommen.

Natur begeisterte sollten sich schützen

Wer sich also gern in der Natur auffällt und sich an ausgiebigen Spaziergängen erfreut, sollte immer daran denken, sich vor möglichen Zeckenbissen zu schützen. Lange Kleidung und Lotionen aus der Apotheke können Zeckenangriffe abwehren. Allerdings sollte man sich nicht zu sehr darauf verlassen und nach der Rückkehr auf jeden Fall den Körper nach Möglichen Bisswunden absuchen, auch wenn man müde ist und sich einfach nur in den Cocktailsessel zum Entspannen oder direkt ins Bett fallen lassen möchte. Der Borreliose-Erreger beispielsweise wird nicht sofort von der Zecke übertragen, sondern dies geschieht in einem längeren Prozess. Auf keinen Fall sollten Zecken mit Öl oder anderen Schmiermittel entfernt werden. Dazu braucht es lediglich eine Pinzette.

Urheber Foto: Anja Greiner Adam – Fotolia

Mediziner