Strovac gegen Blasenentzündung: Das bewirkt die Impfung

Oft wird Strovac als letzte Maßnahme bei häufigen Blasenentzündungen eingesetzt. Mit dem Impfstoff gelangen inaktivierte Enterobakterien in die Blutbahn, die von Natur aus im Verdauungstrakt siedeln.

Antibiotikum und häufiges Trinken, Wärmekissen und Bettruhe, doch viele Frauen werden schon nach einigen Wochen erneut von einer Blasenentzündung heimgesucht. Die schmerzhafte Erkrankung kann Blase, Niere und Co. nicht nur anhaltend schaden, sondern auch dem Sozial- und Sexleben den Garaus machen. Helfen soll nun eine Impfung.

Strovac: Umstrittener Impfstoff

Das Pharmaunternehmen Strathmann aus Hamburg brachte schon 2005 Strovac als relativ unbekannten Impfstoff auf den Markt. Heute ist die Wirksamkeit des Präparates umstritten. Und so liegt es im Ermessen der Frauenärzte, ob Strovac in der Behandlung eingesetzt wird.

Drei Piekser bis zum Erfolg

Die Impfung gegen Blasenentzündung erfolgt in zwei Schritten: Im Abstand von 1-2 Wochen erfolgen insgesamt drei Injektionen. Häufig schmerzt die Einstichstelle, doch es kann auch zu stärkeren Nebenwirkungen von Grippesymptomen bis zu starken Schmerzen in Arm und Gesäß kommen. Ca. 1 Jahr nach der Grundimmunisierung injiziert der Arzt den Impfstoff erneut. Danach muss die Impfung alle 10 bis 12 Monate aufgefrischt werden. Der Patient sollte schon nach der Grundimmunisierung beschwerdefrei sein, doch in 5% der Fälle ist die Impfung wirkungslos. Aus der Praxis berichten viele Gynäokologen sogar von 50% der Fälle.

Phosphate im Impfstoff

Doch was ist noch in der „rettenden Spritze“ enthalten? Neben den inaktivierten Enterobakterien, die unter anderem im Darm vorkommen enthält Strovac unter anderem Dinatriumhydrogenphosphat. Es  kommt in der Regel bei Darmbeschwerden zum Einsatz. Kaliumhydrogenphosphat, als Zellnahrung und Antikörper-verstärkendes Aluminiumphosphat vervollständigen den Impfstoff. Besonders umstritten ist die Aluminiumverbindung, da es schwere Nebenwirkungen hervorrufen kann.

Selten übernehmen Kassen die Kosten

Die Kosten der Impfung von 80€ bis zu 150€ exklusive Auffrischungen müssen Betroffene meist selbst tragen. Im Gegensatz zu einer Antibiotika-Behandlung wird die Gabe von Strovac oft von den Krankenkassen nicht unterstützt. Hartnäckigkeit kann sich hier bezahlt machen. Viele sehen es als unlogisch an, warum eine kurzfristige Antibiotikagabe anstelle einer langfristigen Maßnahme unterstützt wird. Doch generell bekämpfen beide Vorgehensweisen nur die Symptome, nicht aber die Ursachen. Und so muss jeder selbst entscheiden, ob für ihn die Impfung mit Strovac infrage kommt.

Welche Erfahrungen Betroffene gemacht haben, lesen Sie hier.

Mediziner

Comments (2)

  1. Lin sagt:

    Ich denke es gibt bessere Methoden gegen eine Blasenentzündung. Wenn man zu den 50% der Betroffenen gehört, bei denen die Spritze nicht hilft, sind schnell einige Euro weg. Ich würde lieber auf Hausmittel und einen Heilpraktiker setzen.

  2. Anja sagt:

    Das seh ich nicht so. Ich bin sicher, dass alle Hausmittel schon ausprobiert worden sind, wenn man zu StroVac greift. Ich zumindest bin echt mal gespannt, ob das wirkt. Habe bestimmt schon 1000 euro ausgegeben und nix hat andauernd geholfen. Bin echt froh, dass es noch eine Möglichkeit gibt. Ich berichte dann, wie es mir ergangen ist.