Morbus Perthes: Ursachen und Stadien

Bei Morbus Perthes hängt die Chance auf eine vollständige Heilung stark von einer rechtzeitigen Diagnose ab. Doch leider werden die Symptome, welche die Krankheit mit sich bringt, oft falsch gedeutet.

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Morbus Perthes ist eine seltene orthopädische Kinderkrankheit die nach dem Chirugen Georg Clemens Perthes benannt wurde. Die Ursachen der Erkrankung sind bis heute nicht eindeutig geklärt und auch die Symptome werden nur selten richtig gedeutet. Dabei ist es für eine gute Heilung wichtig, dass die Krankheit rechtzeitig diagnostiziert wird.
Kinder die erkrankt sind, entwickeln häufig eine Schonhaltung und vermeiden es viel zu Laufen. Eltern sollten also aufmerksam werden, wenn ihr Kind plötzlich lauffaul wird oder beginnt zu hinken. Auch Schmerzen im Knie oder Oberschenkel können ein Anzeichen für Perthes sein.

Das Vorkommen von Morbus Perthes

Am häufigsten erkranken Kinder im Alter zwischen 2 und 15 Jahren an Morbus Perthes, wobei Jungen vier mal häufiger betroffen sind als Mädchen. Die Häufigkeit der Krankheit beträgt 1:1200. Zumeist ist nur eines der Hüftgelenke befallen, nur bei in etwa 15% der Fälle sind beide Beine davon betroffen.

Vorwiegend tritt die Krankheit bei Jungen im Alter von 5 bis 9 Jahren auf. Es gilt jedoch, je jünger der Patient ist und je früher die Diagnose erfolgt, desto besser stehen die Chancen auf eine vollständige Heilung ohne Spätfolgen.

Die verschiedenen Ursachen der Krankheit

Zu der genauen Ursache der Erkrankung kann die Forschung bisher noch keine konkreten Ergebnisse mitteilen. Es ist lediglich bekannt, dass der Abbau des Knorpelgewebes (aseptische Knochennekrose) durch eine vorübergehende Durchblutungsstörung des Hüftgelenkes ausgelöst wird. Wodurch diese Störung jedoch verursacht wird ist noch unbekannt.

Aktuell unternimmt die Forschung Untersuchungen mit denen herausgearbeitet werden soll, inwiefern Morbus Perthes mit Fehlern in der Ernährung im Zusammenhang steht. Erste Ergebnisse schließen eine Abhängigkeit jedoch bereits aus.

Als weitere mögliche Ursachen kommen aber auch Gefäßfehlbildungen in Betracht, welche die Durchblutungsstörungen auslösen könnten. Aber auch hormonelle Dysregulationen und genetische Veranlagung werden derzeit diskutiert.

Die orthopädische Erkrankung im Verlauf

Die Krankheit bei der sich Hüftkopf und Gelenkpfanne durch den Abbau von Knorpelgewebe verformen, ist ernst zu nehmen, da es auf lange Sicht sonst zu einer Veränderung und Einschränkung der Bewegungsmöglichkeit kommt und das Hüftgelenk verschleißt.

Der Verlauf von Morbus Perthes gliedert sich in fünf Stadien die auch als Waldenström-Stadien bezeichnet werden und wie folgt aufgebaut sind:

  1. Initialstadium:
    Auf der Röntgenaufnahme ist zumeist außer einer Verbreiterung der Wachstumsfuge noch nichts erkennbar. Der Patient klagt aber bereits über Schmerzen in Knie oder Hüftgelenk.
  2. Kodensationstadium:
    Die Knochenstruktur wirkt verdichtet und ist daher erstmals auf Röntgenbildern zu erkennen
  3. Fragmentationsstadium:
    In etwa zwölf Monate nach Krankheitsbeginn ist hier ein deutlicher Abbau des Knorpelgewebes auszumachen. In diesem Stadium nimmt der Patient die größte Schonhaltung ein.
  4. Reparationstadium:
    In diesem Stadium baut sich das Gewebe des Knochens wieder neu auf. Dieser Prozess beginnt nach in etwa 2 Jahren.
  5. Ausheilungsstadium:
    Wenn das Reparationsstadium abgeschlossen ist und sich ein neuer Hüftkopf gebildet hat, dann befindet sich der Patient im sogenannten Ausheilungsstadium. Dieses Stadium wird meist 3 bis 5 Jahre nach Beginn der Krankheit erreicht.

Die Dauer der Krankheit liegt somit zwischen 3 und 5 Jahren, jedoch ist auch eine weitaus kürzere oder längere Dauer nicht ausgeschlossen. In Einzelfällen kann der Krankheitsverlauf bis zu acht Jahre andauern.

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Mediziner

Comments (1)

  1. Hans sagt:

    Hallo,

    meine Mutter leidet unter Morbus Sudek… und ich wollte fragen ob es im Hinblick auf Heilung da eventuelle Paralellen gibt die noch nicht wirklich erforscht sind oder man ausprobieren kann….?

    Gruß