Herzinsuffizienz: Was passiert, wenn das Herz zu schwach ist?

Herzinsuffizienz ist eine chronische Schwäche des Herzens, bei der das Organ nicht mehr die volle Leistung erbringen kann, um den Körper ausreichend mit Blut zu versorgen. Die Krankheit tritt vor allem bei älteren Menschen auf: Während unter den 45- bis 55-Jährigen nicht einmal ein Prozent betroffen sind, leiden von den über 80-Jährigen mehr als zehn Prozent an Herzinsuffizienz – Männer häufiger als Frauen. Insgesamt werden in Deutschland knapp zwei Millionen Patienten mit einer diagnostizierten Herzschwäche diagnostiziert.

Was bedeutet es genau, an Herzinsuffizienz zu erkranken?

Oftmals gehen andere Beschwerden voraus: Die Herzkranzgefäße verkalken aufgrund von Arteriosklerose, einer typischen altersbedingten Gefäßerkrankung. Dann wird das Herz nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und ist weniger leistungsfähig. Ein weiterer Risikofaktor für Herzinsuffizienz ist Bluthochdruck. Weil das Herz dauerhaft eine hohe Pumpleistung erbringt, wird es langfristig geschwächt. Herzmuskelentzündungen, Herzrhythmusstörungen oder Herzklappenfehler werden ebenfalls oft als Ursache erkannt. Zudem spielen Infektionen oder der Konsum von Alkohol und Zigaretten bei der Entstehung der Herzkrankheit in vielen Fällen eine Rolle.

So äußert sich eine Herzschwäche

Weil das Herz nicht mehr in der Lage ist, genügend mit Sauerstoff angereichertes Blut durch den Körper zu pumpen, äußert sich Herzinsuffizienz häufig als erstes durch Beeinträchtigungen im Alltag. Atemnot, Erschöpfungszustände oder Leistungseinbruch deuten auf eine Störung im Blutkreislauf hin. Auch Wasseransammlung in Lunge, Beinen und Füßen sowie häufiges Wasserlassen in der Nacht sind typische Symptome von Herzinsuffizienz.

Formen von Herzinsuffizienz

Die unterschiedlichen Anzeichen für die Herzschwäche hängen mit den verschiedenen Formen der Krankheit zusammen. Bei der Rechtsherzinsuffizienz funktioniert die rechte Herzkammer, die sauerstoffarmes Blut zur Lunge pumpt, nur eingeschränkt. Bei der Linksherzinsuffizienz ist die linke Herzkammer beeinträchtigt, wodurch zu wenig sauerstoffreiches Blut zu den Organen gepumpt wird. Bei einer globalen Herzinsuffizienz sind beide Herzkammer in ihrer Funktion eingeschränkt.

Daneben unterscheidet man noch zwischen einer systolischen und einer diastolischen Herzschwäche: Wenn die Auswurfleistung der linken Herzkammer vermindert ist, und weniger Blut in den Blutkreislauf gelangt, spricht man systolischer Herzinsuffizienz. Von diastolischer Herzinsuffizienz ist die Rede, wenn die Dehnbarkeit der linken Herzkammer gestört ist, und sie gegen einen Widerstand gefüllt werden muss.

Mit einer gezielten Behandlung zu mehr Lebensqualität

Bei der Behandlung werden je nach Symptome Medikamente wie ACE-Hemmer, Betablocker oder Diuretika verabreicht. Bei schweren Krankheitsverläufen kommen auch rhythmologische Therapien oder Schrittmacher zum Einsatz. Häufig kann schon ein gezieltes körperliches Training in Kombination mit einem gesunden Lebensstil die Situation der Patienten entscheidend verbessern.

Bild: Fotolia, 44406365, psdesign1

 

Werbung
Mediziner