Clusterkopfschmerz – seltene und heftige Schmerzattacken

Im Zusammenhang mit Clusterkopfschmerzen leiden Betroffene unter einseitigen Attacken, die stechend und sehr heftig auftreten. Insgesamt gibt es 200 verschiedene Formen von Kopfschmerzen, unter denen der Cluster als schmerzhafteste Variante bezeichnet wird. Über viele Jahre gab es keine Therapie, was diesen akut auftretenden und kaum auszuhaltenden Schmerz für Patienten unerträglich werden und ihm den Beinamen Suizid-Kopfschmerz geben ließ.

Vorzeichen und Symptome bei Clusterkopfschmerz

Wie bereits kurz angesprochen, tritt dieser Kopfschmerz augenscheinlich aus dem Nichts auf. Die Attacken können Sie sprichwörtlich aus dem Schlaf reißen und anschließend zwischen 15 Minuten und 3 Stunden anhalten. Wenn sich der Clusterkopfschmerz im Wachzustand ankündigt, können ein gerötetes und tränendes Auge, eine einseitig verstopfte Nase oder ein hängendes Augenlid auf die bevorstehende Attacke hinweisen. Alle Anzeichen treten auf der Seite auf, wo der Cluster ausbricht. Grundsätzlich treten Clusterkopfschmerzen einseitig auf und betreffen die Schläfe, das Auge sowie den über dem Auge befindlichen Stirnbereich. Da es sich hierbei um sehr sensible und feinfühlige Areale Ihres Körpers handelt, berichten Patienten davon, dass der kaum erträgliche Schmerz bis in den Kiefer, den Hals und die Schulter der betroffenen Kopfseite ausstrahlt. Die Schmerzbeschreibung wird mit einem glühenden Messer, der Ihnen durch den Hinterkopf ins Auge gestochen wird, verglichen. Während einer Attacke breitet sich Unruhe aus und Sie versuchen, den Clusterschmerz durch Ablenkung aus dem Fokus zu verlieren. Während sich Patienten mit Migräne an einen dunklen Ort zurückziehen, laufen von Clusterkopfschmerz Betroffene meistens herum und suchen die Ablenkung vom Schmerzreiz.

Keine eindeutigen Ursachen, keine eindeutigen Auslöser

Viele wissenschaftliche Forschungen beschäftigen sich mit den Ursachen und Auslösern von Clusterkopfschmerzen. Doch es gibt bis heute keine eindeutigen Ergebnisse, sondern eine Vielzahl unterschiedlicher Vermutungen. Ein Großteil der Mediziner und Schmerzforscher sind sich darüber einig, dass Clusterkopfschmerzen mit einer Fehlfunktion des Hypothalamus zusammenhängen könnte. Eine Störung im vegetativen Nervensystem, explizit in den schmerzverarbeitenden Zellen wird ebenfalls als Ursache in Betracht gezogen. Auch bei den Triggern sind sich Wissenschaftler uneinig, da jeder Patient über einen anderen Auslöser spricht. Lärm, Höhenunterschiede und Alkohol, Tagschläfe sowie Hitze und Histamin werden am häufigsten angesprochen und scheinen bei vielen Betroffenen zum Clusterkopfschmerz zu führen. Bei anderen Patienten tritt der akute Kopfschmerz bei Aufenthalten im Flackerlicht, nach dem Genuss von koffeinhaltigem Kaffee oder von Schokolade, Tomaten oder Käse auf. Außergewöhnliche und sehr starke Emotionen positiver und negativer Natur werden von einigen Betroffenen als Trigger wahrgenommen. Auch starke körperliche Aktivität, beispielsweise ein Leistungssport oder ein schneller Sprint können das einseitige Stechen und die Begleitsymptome ebenfalls auslösen.

Der Clusterkopfschmerz gehört zu den wenigen Schmerzarten, für die es bis heute noch keine allgemein – bei allen Patienten funktionierende Therapie gibt. Die neueste Behandlungsmethode bezieht sich auf einen Nerven-Schrittmacher, der in Akutfällen als letzter Ausweg gegen den immer wiederkehrenden und nicht erträglichen Kopfschmerz eingesetzt wird.

Bild: unsplash.com, Carolina Heza, 0lD4hF1fBv0

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