Blasenschwäche ist kein Grund zur Resignation

Obwohl viele Menschen unter Blasenschwäche leiden, ist es leider immer noch ein Tabuthema. Keiner traut sich, darüber zu reden und beinahe alle, die darunter leiden, schämen sich deswegen sehr. Teilweise führt das Schämen dazu, dass man sich immer mehr aus dem gesellschaftlichen Leben zurückzieht.

Die richtige Hygiene

Das kann passieren, weil man Angst hat, dass jemand es bemerken könnte oder weil man noch nicht die richtige Hygiene für sich gefunden hat. Leidet man unter einer schwachen Blase, ist dies aber noch lange kein Grund zu resignieren. Gerade ältere Menschen haben jedoch eine gewisse Scheu davor, in einem Kaufhaus nach passender Hygiene zu fragen und diese dann zu kaufen. Es gibt jedoch Geschäfte, die sich auf Seniorenbedarf spezialisiert haben. Dort kann man dann diskret oder mit Hilfe einer ausführlichen Beratung, die entsprechenden Einlagen kaufen, ohne dass man sich schämen muss. Auch gibt es eine Auswahl an anderen nützlichen Produkten wie zum Beispiel Auflagen für Matratzen und Windelhosen. Das Personal in einem Geschäft für Seniorenbedarf ist so geschult, dass es sensibel mit diesem Thema umgeht und eine gute und einfühlsame Beratung gewährleistet ist. Richtig ausgestattet kann man dann wieder zurück in den normalen Alltag. Und das ohne Angst haben zu müssen, nach dem nächsten Niesen oder Husten würde jeder bemerken können, was einem gerade passiert ist.

Behandlung beim Artzt

Auch den Gang zum Arzt sollte man nicht scheuen, da sich Inkontinenz oft behandeln lässt. Die Chancen auf Heilung liegen bei bis zu 95%. Es gibt verschiedene Therapieform. Zwei sanfte Formen der Therapie sind das Beckenbodentraining und das Blasentraining. Beim Blasentraining lernt man, seine Blase zu kontrollieren und bei einem Beckenbodentraining wird die Muskulatur des Beckenbodens gestärkt und trainiert. Durch eine Operation oder durch Medikamente lässt sich Blasenschwäche ebenfalls behandeln. Wie schon erwähnt, ziehen sich Menschen mit Inkontinenz aus Scham immer mehr von ihrer Umwelt zurück. Das muss jedoch nicht sein! Mittlerweile gibt es immer mehr Selbsthilfegruppen für Menschen mit Inkontinenz. Dort können sich Gleichgesinnte kennenlernen und sich über ihre Erfahrungen austauschen. Selbsthilfegruppen stellen einen sicheren Ort dar, da dort keiner Angst haben muss, ausgelacht oder verspottet zu werden. Alle, die dort sind, haben das gleiche Problem und sind auf der Suche nach Verständnis und Hilfe.

Bild: Yuri Arcurs – Fotolia

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