Bei Heuschnupfen: Erst zum Arzt – dann hinters Steuer

Göttingen – Allergiker sollten sich vo einem Facharzt beraten lassen, bevor sie sich hinters Steuer setzen. Geht der Pollenflug mit Hasel und Birke los, drohen akute Hustenanfälle und tränende Augen im Auto, warnt Prof. Thomas Fuchs, Vizepräsident des Ärzteverbands der Allergologen.

«Wer sich dann selbst mit Antihistaminika aus der Apotheke versorgt, könnte zudem am Steuer einschlafen.» Die frei verkäuflichen Medikamente haben häufig Müdigkeit als Nebenwirkung, sagt der Arzt.

Allergologen können Fuchs zufolge dagegen Mittel verschreiben, die normalerweise nicht müde machen. Außerdem sei es in vielen Fällen sinnvoll, die Allergie langfristig zu behandeln – zum Beispiel durch eine spezifische Immuntherapie, früher Desensibilisierung genannt. Dabei wird das Allergen in regelmäßigen Abständen gespritzt, bis der Körper nicht mehr darauf reagiert. «Hält der Patient die Therapie durch, geht es ihm meist nach rund drei Jahren besser», sagt Fuchs.

Bis dahin sei es sinnvoll, nur ein Auto mit Klimaanlage zu besteigen und den Pollenfilter regelmäßig auszutauschen. Eine Brille am Steuer zu tragen, bringe hingegen nichts, sagt der Allergologe: «Es sei denn, man setzt sich eine Taucherbrille auf – und das halte ich für wenig praktikabel.»

Ein Besuch beim Facharzt für Allergologie lohnt sich Fuchs zufolge schon deshalb, weil gar nicht immer eine Allergie hinter den Symptomen steckt. «Manche Menschen reagieren zum Beispiel mit juckenden oder geröteten auf die Ausdünstungen in einem Neuwagen.»

Fotocredits: Franziska Gabbert
(dpa/tmn)

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