Der Patch-Test: Kontaktallergien bestimmen per Pflaster

Die Fahndung nach dem Allergieauslöser gestaltet sich häufig als Suche nach der Nadel im Steckhaufen. Besonders schwer fällt die Diagnose bei einer Kontaktallergie. Hier dauert es teilweise tagelang, bis der Körper allergisch reagiert. Ein klarer Fall für den Patch-Test.

Generell kann jegliche Substanz, die eine Kontaktallergie auslösen könnte mit diesem Test geprüft werden. Metalle, Kunstharze und Duftstoffe, Konservierungsmittel, Farben oder Kunststoffe kommen beispielsweise infrage. Hat der Patient bereits einen Verdacht, werden gezielt die Substanzen aufgetragen, ansonsten ist dies der Anfang einer Odyssee.

Funktionsweise vom Patch-Test

Prinzipiell wenden Ärzte beim Patch-Test die gleiche Methode, wie beim Prick-Test an: Die Substanzen werden der Haut direkt zugeführt, markiert und danach die Reaktion abgelesen. Jedoch handelt es sich hierbei nicht um eine Sache von 20 min, sondern von mehreren Tagen. Die Allergene werden dabei in kleine Kammern aus Aluminium oder Kunststoff gestrichen und auf den Rücken des Patienten geklebt. Wichtig ist, dass die Haut an diesen Stellen gesund und ungebräunt ist, da sonst das Ergebnis verfälscht wird. Nun verbleiben die Pflaster (patches) mehrere Tage auf der Haut, bis sich gegebenenfalls eine Reaktion zeigt.

Körper reagiert verspätet mit Kontaktallergie

Bei der Kontaktallergie oder auch Spättyp-Allergie bildet der Körper keine Antikörper gegen den Stoff, sondern spezifische Abwehrzellen. Diese Reaktion ist vergleichbar mit dem Effekt einer Impfung. Nach der sogenannten Sensibilisierung „warten“ die Abwehrzellen als Gedächtniszellen in Milz und Lymphknoten, um sich beim nächsten Kontakt mit dem Allergen stark zu vermehren. Dabei kommt es auch zur Bildung von Entzündungszellen. Die Folgen reichen über Rötungen und Bläschen bis zu allergischen Hautekzemen.

Diagnose keine Prophylaxe

Der Patch- oder Epikutantentest wird als bestmögliche Methode zur Bestimmung von Kontaktallergien gehandelt. Trotzdem schadet es dem Patienten nur, seinen Körper mit Stoffen in Kontakt zu bringen, die er vorher nicht kannte. Im schlimmsten Fall erfolgt eine neue Sensibilisierung gegen die unbekannte Substanz und damit eine erneute Kontaktallergie. Darum sollte beispielsweise ein Patient, der noch nie Kontakt mit PVC hatte, aber einen Fußboden plant, nicht auf die Substanz getestet werden.

Ist der Kunde anfällig für Allergien oder ist der Stoff als Allergen bekannt, sollte er auf ein anderes Material ausweichen, das keine Allergien auslöst. Kennt der Körper bereits das Material ist der Patch-Test zur Diagnose bestens geeigent. Die Kosten übernimmt in der Regel die Krankenkasse.

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