Desensibilisierung bei Allergie

Eine Desensibilisierung bzw. Hyposensibilisierung wird auch spezifische Immunabwehr genannt und soll Betroffene vor allergischen Reaktionen schützen.

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Wir können es kaum noch erwarten, dass endlich der Frühling Einzug hält. Aber Allergiker empfinden die wohl schönste Jahreszeit als äußerst quälend. Tränende und juckende Augen und eine dauerhaft verstopfte Nase können die Freude an den ersten warmen Sonnenstrahlen und blühenden Pflanzen drücken. Aber eine Desensibilisierung kann Abhilfe schaffen.

Desensibilisierung – Anpassung des Immunsystems

Eine Desensibilisierung ist im Prinzip eine Ursachentherapie. Das heißt, dass sie bei Erfolg die Symptome einer Allergie deutlich vermindern und sogar gänzlich beseitigen kann. Idealerweise beginnt die Therapie im Herbst, wenn die Allergiezeit beendet ist.

Während der Therapie werden die relevanten Allergie auslösenden Substanzen in einer stetig steigenden Dosierung über mehrere Tage hinweg verabreicht. Die Verabreichung endet an dem Tag, an dem die individuelle Erhaltensdosis erreicht worden ist. Dies geschieht aus dem Grund, damit sich das Immunsystem langsam an die Allergie auslösende Substanz gewöhnen kann und letztendlich keine allergische Reaktion mehr hervorgerufen wird.

Gewöhnung des Immunsystems

Die Hyposensibilisierung erfolgt am besten in Form von subkutanen Injektionen, das heißt, dass der Impfstoff unter die Haut gespritzt wird. Aber auch die sublinguale Immuntherapie, bei der Tropfen unter die Zunge geträufelt werden, hat sich als hilfreich erwiesen.

Nebenwirkungen

Generell birgt die Desensibilisierung ein Risiko, da dem Patienten Substanzen verabreicht werden, auf die der Organismus mit einer Allergie reagiert. Im Fall einer subkutanen Desensibilisierung kann es zu lokalen Reaktionen wie einem Anschwellen der betroffenen Hautstelle, Pusteln und Quaddeln kommen. Die Verabreichung von Antihistaminika kann die Reaktionen allerdings abschwächen.

Zu den weiteren Nebenwirkungen zählen unter anderem Asthma, Atemnot, starkes Jucken und Niesanfälle. Sehr selten kann es auch zu einem allergischen Schock kommen, der durch eine falsche Dosierung oder eine falsche Injektionstechnik ausgelöst werden kann. Um dieser Gefahr aus dem Weg zu gehen, verbleibt der Patient nach der Verabreichung des Allergens für mindestens 30 Minuten in der ärztlichen Praxis.

Bei der Behandlung mit Tropfen bzw. Tabletten sollen gefährliche Nebenwirkungen weitaus seltener auftreten.

Die gesamte Behandlungsdauer wird oftmals  mit drei bis fünf Jahren angegeben. Bei Unverträglichkeit von Insektengiften raten die Ärzte sogar zu einer lebenslangen Behandlung. Die Behandlung unterteilt sich in eine Steigerungsphase, während welcher das Immunsystem allmählich an die steigenden Dosen des Allergens gewöhnt wird. Anschließend folgt die Erhaltungsphase, die die eigentliche Therapiezeit darstellt.

Alternativen

Sollte eine Desensibilisierung nicht möglich sein, können zum Beispiel Antihistaminika oder auch Cortison verabreicht werden. Die Cortison-Behandlung stellt momentan die effektivste Therapieform bei der Hyposensibilisierung dar.

Mediziner

Comments (2)

  1. Ellie Antz sagt:

    Hallo, ich habe seit einigen Jahren starken Heuschnupfenneben. Anfänglich habe ich die herkömmlichen Mittel zur Linderunge genommen – mit mäßigem Erfolg. Heute mache ich eine Desensibilisierung und nehme zusätzlich histaminsenkende Supplemente ein. Mittlerweile kann ich das Frühjahr und den Sommmer wieder genießen 🙂

    VG, Ellie

  2. Judith sagt:

    Hallo,
    ich habe vor einigen Monaten auch mit der Desensibilisierungs-Phase angefangen, weil ich jedes Jahr sehr stark mit Heuschnupfen zu kämpfen hatte (bis hin zu Asthma). Dieses Jahr ist es auf jeden Fall durch die Maßnahme besser geworden, und ich hoffe, nächstes Jahr wird noch besser 😉
    LG