Verantwortungsvolles Glücksspiel: der Spielsucht vorbeugen

Spielsucht ist ein wenig beachtetes Thema – dennoch nimmt es an Bedeutung zu. Die Zahlen, die das Bundesamt für gesundheitliche Aufklärung ermittelte, sind bedenklich. So stieg der Anteil der Spielsüchtigen in der Gesamtbevölkerung von 0,23 Prozent in 2011 auf 0,83 Prozent in 2013.

Chancen realistisch einschätzen

Das Glücksspiel ist fast so alt wie die Menschen. Schon im alten Byzanz nutze man das Spiel zum Zeitvertreib, die Römer unterhielten ganze Gesellschaften damit und fanden damit eine Einnahmequelle für öffentliche Bauprojekte. Es ist nicht generell zu verteufeln, ist doch der Casinobesuch oder die Wette beim Trabrennen ein Happening, das Abwechslung in den Alltag bringt. Doch auch damals wie heute gab es schon Menschen, die für die Freuden des Glücksspiels überempfänglich waren beziehungsweise sind. Bei diesen Menschen reagiert das Gehirn auf das positive Gefühl, das ein Gewinn auslöst. In ihrer Vorstellungswelt entsteht die Illusion, dass durch häufigeres Spielen und eine höhere Einsatzsumme die Chancen auf den Gewinn steigen. Eine gesunde Einschätzung der Gewinnchancen ist bei Spielsüchtigen nicht mehr möglich. Hier geht’s zum SKL Boesche Glossar, in dem Sie weitere Informationen zum Thema lesen können.

Der Spielsucht vorbeugen

Gehen Sie von vorherein mit realistischen Gedanken an ein Glücksspiel heran. Zufall und Schicksal halten immer ihre Hand über der Lostrommel. So gewinnt der eine gleich beim ersten Los, der andere nie und probiert es immer wieder – nicht jeder kann bei diesen Spielen gewinnen. Überlegen Sie genau, wieviel Geld Sie tatsächlich in Glücksspiele investieren können, ohne an wichtigeren Dingen wie Lebensmitteln, Kleidung oder ähnlichem sparen zu müssen. Machen Sie sich klar, dass dieses Geld einfach weg ist, wenn Sie nicht zu den Gewinnern gehören. Sind Sie depressiv, einfach unglücklich oder haben Liebeskummer, gehen Sie lieber spazieren, statt ins Casino oder in den Lottoladen. Das gleiche gilt, wenn Sie Alkohol getrunken haben. Solche Stimmungslagen verleiten zum übermäßigen Spiel.

Gesetzgeber sieht sich in der Verantwortung

Auch die Politik hat erkannt, dass die Spielsucht ein hohes volkswirtschaftliches, negatives Potential hat. Und so regeln die Gesetze und Lotteriebestimmungen, dass Glücksspiel zum Beispiel erst mit 18 Jahren betrieben werden darf. Weitere Gesetze sollen die Flut der Spielhallen eindämmen. Dennoch muss sich jeder bewusst sein, dass er für sein Tun selbst verantwortlich ist- das gilt auch im Spiel.

Bild: juliannedev – Fotolia

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