Venenchirurgie – Entfernung von Besenreisern durch Sklerosierung

Chronische Venenleiden gelten als Volkskrankheit. Besenreiser sind zunächst unschöne, sichtbar gewordene Adern, meist an den Beinen. Grundsätzlich sind sie nicht gefährlich, können aber im Laufe der Zeit an Größe zunehmen, indem sich die Vene mehr und mehr ausdehnt und die Venenklappen nicht mehr richtig schließen, es kommt zur Venenklappeninsuffizienz und somit zum Krampfaderleiden. Es gibt zahlreiche Methoden, dem entgegenzuwirken. Eine davon ist die Entfernung dieser unschönen, kleinen Äderchen durch Sklerosierung.

Die Sklerosierung als Methode in der Venenchirurgie

Einem venenchirurgischen Eingriff geht immer die Sprechstunde beim Phlebologen (Venenfacharzt) oder Gefäßchirurgen voraus. Dieser ermittelt in der Regel mit Hilfe von Doppleruntersuchungen den Schweregrad des Venenleidens. Stellt der Arzt eine Vergrößerung der kleineren Venen an der Hautoberfläche fest, meist an den Oberschenkeln, im Kniekehlenbereich oder im Bereich des Knöchels, bietet sich eine Sklerosierung der sogenannten Besenreiser an. Bei der Sklerosierungsmethode, also einer Verödung des Gefäßes, wird ein Verödungsmittel in die betreffende Vene gespritzt. Es kommt zur (gewollten) Schädigung der Vene, die nun zu Bindegewebe wird und kein Blut mehr transportiert. Dadurch kann sie sich auch nicht weiter vergrößern und langfristig nicht mehr zur Gefahr werden. Umliegende Gefäße leiten noch immer genügend Blut weiter. Auch diese können allerdings im Laufe der Zeit krankhafte Veränderungen aufweisen.

Wie es zu Besenreisern kommt

Ursache eines Venenleidens ist in aller Regel ein schwaches Bindegewebe. Frauen erkranken häufiger als Männer, auch Hormone spielen eine Rolle. So wirken sich hormonelle Verhütungsmethoden und auch Schwangerschaften negativ auf die Venengesundheit aus. Grundsätzlich spielt auch das zunehmende Alter eine Rolle, ebenso Übergewicht. Hier gibt es die „Vier-F-Regel“: Female (weiblich), fertile (schwanger), fat (übergewichtig) und forty (höheres Lebensalter) beschreibt die Risikofaktoren für Venenleiden in aller Kürze.

Warum die Venenchirurgie eingreifen sollte

Wie bereits erwähnt, stellen kleinere Gefäßleiden noch kein großes gesundheitliches Problem dar. Erkrankte Venen können jedoch auf Dauer zu Krampfadern werden, es besteht die Gefahr einer Venenthrombose, die wiederum in einer gefährlichen Lungenembolie enden kann. Bei einer Lungenembolie kommt es zur Loslösung eines Thrombus (Blutgerinnsel), der in den Blutkreislauf gelangt und sich in den Lungenvenen festsetzen kann. Es kommt zu massiver, akuter Atemnot, vereinfacht gesagt erstickt der akut Erkrankte. Dies muss natürlich nicht zwangsläufig bei einer Thrombose passieren. Und auch nicht jedes kleine Venenleiden endet in einer Thrombose und einer Lungenembolie. Wer jedoch rechtzeitig vorbeugt, kann seinen Beinen nicht nur optisch einen Gefallen tun, sondern mit einem kleinen Eingriff, der nur wenige Minuten dauert, schweren Venenerkrankungen entgegenwirken, bevor ein ernstzunehmendes gesundheitliches Problem entsteht.

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