Tagsüber schwitzen für ruhige Nächte

Berlin – Hitze raubt den Schlaf – das ist keine Einbildung, sondern eine medizinische Realität. «Wir wollen und müssen im Schlaf Temperatur abgeben», erklärt Ingo Fietze vom Interdisziplinären Schlafmedizinischen Zentrum der Charité in Berlin.

«Wenn wir das nicht tun können, weil draußen noch 28, 29 oder 30 Grad sind, dann leidet die Qualität des Schlafes.» Wer nicht gerade eine Klimaanlage zu Hause hat, kann dagegen nur begrenzt etwas tun – Hitze ist Hitze.

Auch ohne technische Hilfe kann man aber wenigstens versuchen, das Schlafzimmer möglichst kühl zu halten – zum Beispiel, indem man es tagsüber dicht abdunkelt.

Außerdem lässt sich das eigene Schwitzen im Schlaf einschränken: «Der Tipp ist, dass man am Tage auch schon versucht zu schwitzen», erklärt Fietze. Wenn es angesichts der Temperaturen möglich ist, sollte man also etwas moderat Sport treiben. So sinkt das Wärmepensum, das der Körper nachts loswerden muss. Gegen den Wärmestau im Bett schläft man zudem am besten nur unter einem Laken – oder sogar ganz ohne.

Die Regeln für das Essen und Trinken sind bei Hitze ähnlich wie sonst: Die letzte schwere Mahlzeit sollte man zwei Stunden vor dem Zubettgehen essen, warmer Tee hilft auch im Sommer beim Einschlafen. Bier oder Wein können das ebenfalls tun, Alkohol stört aber auch den Schlaf der zweiten Nachthälfte – und ist deshalb gerade bei Hitze eher zu meiden.

Fotocredits: Patrick Seeger
(dpa/tmn)

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