So kauft die Pharmaindustrie ein

Mitarbeiterin in einem PharmalaborDie Pharmaindustrie sieht sich sowohl national als auch international verstärktem Konkurrenzdruck ausgesetzt. Dies führt zu Überlegungen, wie mit Hilfe neuer Einkaufsstrategien bisher nicht ausgeschöpftes Sparpotenzial aktiviert werden kann. Die bisher eher operativ agierenden Einkaufsabteilungen sollen in vielen Unternehmen vermehrt strategisch ausgerichtet werden. Damit ist meist ein grundsätzliches Überdenken der betrieblichen Abläufe im Einkauf verbunden.

Traditionelles Einkaufsverhalten

In den meisten Unternehmen der pharmazeutischen Industrie sind die Einkaufsabteilungen als unselbstständige Betriebsteile ohne direkte Anbindung an den Finanzvorstand oder die Geschäftsführung ausgestaltet. Mit der Erkenntnis, dass die Einkaufsstrategien maßgeblich zum Unternehmenserfolg beitragen können, ändert sich dies allerdings zurzeit zunehmend. Die Bestellprozesse laufen häufig standardisiert ab, wobei auf ein Lieferantenportfolio zurückgegriffen wird, das meist aus langjährigen Geschäftsbeziehungen hervorgegangen ist. Dabei wird häufig mit Rahmenverträgen gearbeitet, in denen Preise und Liefermengen – oft mit Ober- und Untergrenzen – fixiert sind. Innerhalb dieser Grenzen wird die Ware von der Einkaufsabteilung oder bei entsprechender Delegation auch direkt vom Bedarfsträger „abgerufen“.

Umdenken bei der Lieferantensuche

Immer mehr Pharmaunternehmen versuchen, Einsparungen durch eine Umgestaltung des Bestellprozesses zu generieren. Dies geschieht besonders dadurch, dass im Rahmen eines strategischen Beschaffungsmanagements die Lieferantenbasis verbreitert wird. Bewirkt wird dies durch vermehrte europa- oder weltweite Ausschreibungen und besonders durch die Nutzung von Lieferantenportalen im Internet. Zahlreiche Anbieter von Waren und Dienstleistungen sind über solche Plattformen, zum Beispiel über wlw.de, zu finden. Die Bestellabteilung kann damit aus einem spezialisierten, geografisch weit gestreuten Anbieterpotential schöpfen und einen Vergleich zu den bisherigen Lieferbeziehungen ziehen. Am Ende steht nicht selten ein Lieferantenwechsel oder die Aushandlung günstigerer Konditionen mit den bisherigen Lieferanten auf der Grundlage der Erkenntnisse aus den Lieferantenportalen. Zusätzliches Sparpotenzial kann außerdem durch bessere Integration der Lieferanten in die Bestellprozesse im Rahmen von Supply-Chain-Management-Systemen erschlossen werden. Der Einkauf wird zunehmend auch im Wege des Outsourcings ganz oder teilweise an Fremdunternehmen vergeben, die sich durch besondere Marktkenntnis auszeichnen.

Effektive Nutzung der Sparpotentiale

In der Pharmaindustrie setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass durch die Optimierung des Einkaufs erhebliche Einsparungen erzielt werden können, die positiv zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Dabei spielt die Lieferantensuche eine erhebliche Rolle, um auch hier die besten Optionen in Betracht ziehen zu können.

Foto: Josef Müllek; Fotolia

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