Raus aus dem Dunkel – Hilfe bei psychischen Erkrankungen

Angststörungen, Depressionen, Suchterscheinungen – psychische Erkrankungen sind weit verbreitet. Die Zahl berufstätiger Menschen, denen eine psychisch bedingte Arbeitsunfähigkeit attestiert wurde, ist in den letzten zehn Jahren um 200 Prozent gestiegen. Auch die Menge verordneter Psychopharmaka ist dramatisch gestiegen: Bei Medikamenten gegen Depressionen gibt es eine jährliche Zuwachsrate von 15 Prozent.

Macht unser Lebensstil die Seele krank?

Ganz klar – wir leben im Zeitalter der psychischen Störung. Veränderte Anforderungen in einer globalisierten Arbeitswelt, die Tatsache, dass immer mehr Menschen allein leben, eine wachsende Zahl von gescheiterten Beziehungen aber auch einfach nur ein steigender Wohlstand sind Faktoren, die die Entstehung psychischer Störungen begünstigen. Ein Lichtblick: Genau wie körperliche Krankheiten sind auch psychische Erkrankungen behandelbar und teilweise heilbar. Mit Psychotherapien und Medikamenten können in der Regel gute Erfolge erzielt werden.

Hilfe in schwerwiegenden Fällen

Von psychischen Störungen ist immer der ganze Mensch bis ins Innerste seiner Identität betroffen. Umso wichtiger ist es, sich bei Problemen Hilfe zu suchen. Je früher eine psychische Störung erkannt und behandelt wird, desto besser kann sie normalerweise therapiert werden. Es gibt jedoch auch Verläufe, denen nur mit einer intensiveren Betreuung begegnet werden kann – diese Patienten sind in psychiatrischen Pflegeeinrichtungen wie zum Beispiel dem Haus Hellersen in Lüdenscheid sehr gut aufgehoben. Michael Poschmann, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Karl Wessel sieht die Aufgabe des Hauses in der Betreuung von Menschen, die trotz kontinuierlich verbesserter psychiatrischer Behandlungsmöglichkeiten langfristig unter verfestigten Symptomen leiden und denen die Teilnahme am „normalen“ Leben unmöglich ist.

Zurück ins Leben

Zum Haus Hellersen gehören auch Aussenwohngruppen, in denen Menschen leben, denen zur Wiedereingliederung in einen normalen Alltag ein lebenspraktisches Training wie Begleitung beim Einkaufen, Hilfe beim Telefonieren und Kochen und Ähnliches geboten wird. Eine dieser Gruppen, das „Sternenzelt“, zelebrierte erst kürzlich seine Eröffnung,  auch Geschäftsführer Michael Poschmann feierte mit. Die Aussenwohngruppe „Sternenzelt“ ist darüber hinaus ein Kontakt- und Informationszentrum für Interessierte, Betroffene und ihre Angehörigen.

Image: Artem Furman – Fotolia

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