Polyneuropathie

Polyneuropathie ist eine Erkrankung des peripheren Nervensystems. Im Gegensatz zur Neuropathie sind bei der Polyneuropathie mehrere Nerven oder Nervengruppen betroffen. Dies können schwerpunktmäßig sensible, vegetative, motorische Nerven sein – oder auch jede Kombination dieser Nerven.

Symptome
Als Autoimmunerkrankung greift bei der Neuropathie das Immunsystem des Körpers die eigenen Nervenzellen an. Die Neuropathie verursacht Nervenschäden in den peripheren Nerven. Betroffen sind hierbei hauptsächlich die Gliedmaßen – Arme und Beine, mit Beschwerden auch in Fingern und Füßen. Betroffene berichten über Taubheitsgefühle, Kribbeln, Muskelschwäche oder einen brennenden Schmerz.

Ursachen

Zu den Erkrankungen, die zu einer Neuropathie führen können, zählt insbesondere die Diabetes. Etwa 70 Prozent der Diabetiker entwickeln im Krankheitsverlauf eine Neuropathie. Vitamine, dabei insbesondere die Vitamine B1, B12 und E, sind maßgeblich an der Funktion und Erhaltung von Nervenzellen beteiligt. Ein Mangel an diesen Vitaminen kann zur Entwicklung einer Neuropathie beitragen. Auch kann eine fehlerhafte oder eingeschränkte Absorbierung dieser Vitamine zu Defiziten führen. Auslöser hierfür können virale oder bakterielle Infektionen sein; in diesen Fällen kann ein Antibiotikum die Polyneuropathie oft eindämmen oder den Verlauf mildern.

Viele solcher viralen und bakteriellen Infektionen, aber auch ein übermäßiger Alkohol- und Drogenkonsum können das Immunsystem schwächen und zu einer eingeschränkten oder fehlerhaften Immunreaktion führen: einer Autoimmun-Erkrankung, bei der das Immunsystem irrtümlich die eigenen Nervenzellen attackiert.

Auch Medikamente können die Neuropathie auslösen. Eine Chemotherapie, verschiedene Antibiotika und auch Statine erhöhen das Risiko, an einer Neuropathie zu erkranken. Eine Studie belegte ein 14-fach höheres Risiko an einer Neuropathie zu erkranken – sofern Statine eingenommen wurden. Simvastatin verhindert die Remyelination in Nervenzellen und die resultierende Demyelination verursacht eine Neuropathie.

Diagnose im Labor

Die Nieren- und Leberwerte sowie der HbA1c-Wert können Hinweise auf eine zugrunde liegende Polyneuropathie geben, ebenso wie der Vitaminstatus (Vitamin B12, Niacin, Vitamin E).

Behandlung
Nach Möglichkeit sollte die zugrunde liegende Erkrankung behandelt werden. Eine Behandlung mit Laser zeigte keine signifikanten Verbesserungen im Krankheitsbild.

Verschrieben werden in manchen Fällen die Medikamente Vyndaqel oder Tafamidis. Das Nervensystem unterstützende Vitamine (B1, B12, Vitamin E) können ebenfalls zur Linderung der Symptome verabreicht werden.

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