Pollenallergien – Tipps für Allergiker

So schön der Frühlingsbeginn mit dem Erblühen der Natur ist, so ist diese Jahreszeit für Allergiker sehr anstrengend und mit vielen Unannehmlichkeiten verbunden. Inzwischen sind immer mehr Menschen von Allergien betroffen, sei es Heuschnupfen oder anderweitige Reaktionen auf Allergene wie Tierhaare oder Milben. Am verbreitetsten ist die Pollenallergie und für Allergiker ist es deshalb ratsam, auf den Pollenflug zu achten und gegebenenfalls entsprechende Aktivitäten draußen zu unterlassen.

Der Schwarzwald als Naturparadies macht es Allergikern leider nicht leicht, man kann sich aber über die Pollenflugvorhersage informieren und für Smartphone Nutzer gibt es unter anderem sogar eine Pollen-Alarm-App.

Viele Deutsche quälen Allergien. Was zu welcher Zeit blüht und wie man der triefenden Nase aus dem Weg gehen kann, erfahren Sie hier.

Kleiner Pollenflugkalender

  • März: Haselnusspollen, Birken- und Erlenpollen
  • April: Pollen von Pappel, Weide, Esche und Buche
  • Mai: Eichen- und Kieferpollen
  • Juni: Hauptsächlich Gräser- und Getreidepollen
  • Juli: Hauptsächlich Gräser- und Getreidepollen

Die Pollenallergie oder auch allergische Rhinitis (Entzündung der Nasenschleimhaut), wie sie fachsprachlich bezeichnet wird, wird durch die Pollen des Blütenstaubes von verschiedenen Bäumen, Sträuchern, Getreidearten oder Gräsern verursacht. Die Pollenflugsaison beginnt tatsächlich schon im März mit den Haselpollen, im Laufe des Monats kommen dann die Birken- und Erlenpollen hinzu. Im April wird der Pollenflug deutlich stärker, nun sind unter anderem die Pollen von Pappel, Weide, Esche und auch Buche stark verbreitet. In der Hochphase im Mai ergänzen dann die Eichen- und Kieferpollen das Spektrum. In den Sommermonaten Juni und Juli sind vor allem Gräser- und Getreidepollen sowie auch Spitzwegerich und Brennnessel weit verbreitet. Gegen Ende der Pollenzeit sind schließlich vor allem Beifuß und Ambrosia vorzufinden. Erst im August und September nimmt der Pollenflug ab und Allergiker können im wahrsten Sinne des Wortes wieder aufatmen. Die genauen Pollenflugzeiten hängen generell aber auch von der Großwetterlage ab.

Stark und schwach betroffene Gebiete

Der Pollenflug ist in verschiedenen Regionen und Gebieten natürlich unterschiedlich stark ausgeprägt. Generell sind zum Beispiel für Urlaubsreisen Gebirgsregionen zu empfehlen, da ab einer Höhe von 1.800 Metern kaum noch Pollen fliegen. In den Bergen ist die Blütezeit generell sehr kurz und die Pollenkonzentration relativ gering. Hausstauballergiker profitieren zusätzlich von der Höhe, da die Hausstaubmilbe dort nicht überlebensfähig ist. Des Weiteren sind die Meeresküsten ziemlich pollenarm, vor allem wenn der Wind aus Meeresrichtung kommt. Empfehlenswert für Allergiker ist daher beispielsweise die Atlantikküste oder die Nordsee, unter anderem die Insel Helgoland. Außerdem sind auch die skandinavischen Länder weniger belastet, da dort durch die kühleren Temperaturen viele Gräser und Bäume erst später oder gar nicht blühen. Stark anfällige Orte für Pollenflug sind Wald- und Wiesengegenden in relativ niedrig gelegenen Gebieten. Man findet die Pollenflugvorhersage für bestimmte Regionen auf vielen Webseiten, die einen Luftdatenservice und weitere ausführliche Informationen für Allergiker anbieten.

Kreuzallergien und andere Komorbiditäten

Die Pollenallergie alleine ist für Betroffene schon belastend genug, zusätzlich kommen dann aber oft noch andere Nebenerkrankungen wie zum Beispiel eine Kreuzallergie hinzu. Hierbei reagiert der Organismus neben den Pollen auch allergisch auf Lebensmittel. Oft reagieren Menschen mit einer Birkenpollenallergie auch allergisch auf Äpfel, da diese beiden Allergene ziemlich ähnlich sind und das Immunsystem sie nicht unterscheiden kann. Außerdem kann auch eine allergische Reaktion gegen Nüsse auftreten. Bei Beifußpollen-Allergikern kann eine Kreuzallergie auf Löwenzahn oder Kamille auftreten und Beifuß gilt auch als Leitallergen für bestimmte Kräuter- und Gewürzallergien wie Pfeffer, Chili, Tomate oder Paprika. Sehr häufig tritt auch eine Sellerieallergie auf. Für Allergiker ist daher eine individuelle Ernährungsberatung zu empfehlen. Die allergische Reaktion kann durch gleichzeitigen Alkoholgenuss verstärkt werden und auch durch Stress und Belastungen im Alltag beeinflusst werden.

Viele Menschen klagen auch über „Dauerschnupfen“ und schieben diesen dann auf ganzjährige Allergien wie gegen Milben oder Hausstaub. Es gibt jedoch auch noch andere Gründe für die dauerhaft triefende Nase. Wenn eine Allergie oder eine andere Erkrankung als Ursache ausgeschlossen werden kann und der Schnupfen trotz aller Bemühungen weiter dauerhafter Begleiter bleibt, können spezielle Therapieformen gegen die triefende Nasehelfen.

Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten

Wurde durch einen Arzt zum Beispiel eine Pollenallergie diagnostiziert, so gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. Um eine allergische Reaktion zu verhindern, ist die Karenz, also das Meiden des Auslösers, die erste Wahl. Jedoch ist das bei Pollen kaum möglich, da sie mehr oder weniger allgegenwärtig sind. Deshalb ist hierbei die Einnahme von Medikamenten nötig. Augentropfen oder Nasensprays sind topische Arzneimittel und wirken direkt an der Körperstelle, an der sie angewendet werden. Tabletten oder Spritzen verteilen sich systemisch im gesamten Organismus. Am verbreitetsten sind Antihistaminika und Kortison. Wer akute und schlimme Probleme aufgrund einer Pollenallergie hat, sollte sich in jedem Fall  an einen Spezialisten wenden: Experten wie der HNO Arzt aus Freiburg kennen die Probleme von Allergikern und wissen mit diversen Methoden Abhilfe gegen die triefende Nase zu schaffen. Um eine Allergie komplett auszuschalten ist eine Hyposensibilisierung notwendig, bei der über einen längeren Zeitraum das Immunsystem desensibilisiert wird. Auch hier ist jedoch leider keine hundertprozentige Heilung garantiert.

Foto: Kimsonal – Fotolia

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