Hebammenbetreuung nach der Geburt

Die Hebamme ist in der Schwangerenvorsorge und unter der Geburt die wichtigste Bezugsperson der werdenden Mutter. Sie berät und betreut sie während der Schwangerschaft und hilft ihr, sich in Vorbereitungskursen optimal auf die Entbindung vorzubereiten. Doch ihre Aufgaben und Hilfsangebote enden nicht mit der Geburt des Kindes.

Praktische und menschliche Zuwendung

In den ersten zehn Tagen nach der Entbindung kann die Hebamme auf Kosten der Krankenkasse täglich zu der jungen Familie nach Hause kommen. Sie beobachtet und kontrolliert medizinische sowie Entwicklungs-Befunde bei Mutter und Kind und nimmt erste Vorsorgeuntersuchungen bei dem Neugeborenen vor. Sie unterstützt und hilft bei allen Fragen, die sich im Umgang mit dem Baby ergeben. So gibt sie wertvolle Tipps zur Säuglingspflege, zu Ernährung und Hygiene. Auch bei emotionalen oder psychischen Problemen wie beispielsweise der Wochenbett-Depression unterstützt und betreut sie die Mutter und leistet die erforderliche praktische und seelische Unterstützung.

Weitergehende Unterstützung

Zusätzlich zu diesen zehn Besuchen sind bis zu 16 weitere Hausbesuche möglich, wenn sich diese für Mutter und Kind als notwendig herausstellen. Die Hebamme steht z. B. mit Rat und Tat zur Seite, wenn es um das Stillen und Füttern, Umgang und Versorgung des Neugeborenen, den Aufbau einer tragfähigen emotionalen Beziehung zwischen Mutter und Kind geht. Ihre Angebote orientieren sich immer in erster Linie daran, was Mutter und Kind, ggf. die gesamte kleine Familie, zu ihrem Gedeihen und Wohlergehen benötigen.

Rückbildungsgymnastik empfehlen

Ein wesentlicher Aspekt der Nachsorge ist die Rückbildung der Gebärmutter. Dieser Prozess setzt bereits unmittelbar nach der Geburt ein, indem die Gebärmutter von allein anfängt, sich zusammenzuziehen. In dieser Phase wird die Hebamme der jungen Mutter Rückbildungsgymnastik empfehlen.
Der Beckenboden, durch Schwangerschaft, das Gewicht des Ungeborenen und die Geburt extrem belastet, benötigt spezielles Training, um eine spätere Beckenbodenschwäche zu verhindern. Auch das durch hohe Wassereinlagerungen während der Schwangerschaft extrem gedehnte Bindegewebe erfährt durch Rückbildungs-Gymnastik eine deutliche Stärkung und gewinnt neue Elastizität. Die erschlaffte Bauchmuskulatur wird mithilfe besonderer Übungen gestärkt und gefestigt.
Hebammen bieten entsprechende Kurse an, für deren Kosten die Krankenkasse aufkommt, damit die Mutter ihre körperliche Leistungsfähigkeit zurückgewinnt.
Nach neun bis zehn Monaten sollte die Rückbildung abgeschlossen sein.

IMG: Leah-Anne Thompson – Fotolia

Mediziner