Ehec: Wie kann man sich bei einer neuen Welle schützen?

Eine neue Form des Ehec Erregers hat sich von Norddeutschland, genauer Hamburg und Schleswig-Holstein, ausgehend zu einer Epidemie entwickelt. Man kann versuchen, sich durch den Nichtverzehr von bestimmtem Gemüse zu schützen, während die Wissenschaftler und Forscher am Robert Koch Institut versuchen, dem Bakterienstamm eine Quelle zuzuweisen.

Der Ehec Erreger – mit vollem Namen „Enterohämorrhagischer Escherichia coli“ – hat seit Mai 2011 für untypisch viele Erkrankungen gesorgt und führt weiterhin zur Verunsicherung. Die Neuerkrankungen gehen derzeit zurück, aber als Selbstschutz kann man einige Maßnahmen ergreifen, um nicht selbst vom pathogenen, also krankheitsauslösenden, Stamm der Darmbakterien betroffen zu werden.

Ehec Schutz: RKI warnt vor rohen Tomaten, Gurken und Salat

Das Robert Koch Institut (RKI), das sich mit der Studie möglicher Quellen für das Hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) beschäftigt, empfiehlt, vom Verzehr von rohem Gemüse abzusehen. Besonderes Augenmerk gilt dabei Tomaten, Gurken und Blattsalaten, auf die man derzeit besser verzichten sollte.

Beim Kochen stirbt das Ehec Bakterium ab, sobald es auf 70 Grad Celsius erhitzt wird – Kälte allerdings, zum Beispiel in der Tiefkühltruhe, kann dem Erreger nichts anhaben.

Hygiene beim Umgang mit Lebensmitteln ist immer vonnöten, im Falle der Ehec Epidemie aber von höchster Wichtigkeit. Händewaschen mit warmen Wasser und Seife gehört hierzu, ebenso wie die gründliche Reinigung von Messern und anderem Besteck, sowie Unterlagen und Schneidbrettern.

Sollten Tomaten, Gurken und Salat nicht vermieden werden können, so sollte man die gründlich abwaschen, nötigenfalls mit einer Gemüsebürste reinigen und mit einem Papiertuch abtrocknen. Anschließend sollte das Gemüse geschält werden, so möglich. Beim Salat sollte man die äußeren Blätter nicht verwenden.

Hygiene als oberstes Gebot

Escherichia coli (E. coli) Bakterien kommen in jedem Darm vor und sind nicht gefährlich, solange sie nicht zu bestimmten Stämmen gehören. Und auch Ehec ist prinzipiell kein neues Bakterium – es wurde bereits 1977 erstmalig beschrieben. Allerdings scheint es sich bei der aktuellen Epidemie um eine neue Mischung von Erregerstämmen zu handeln.

Bei einer Erkrankung mit Ehec Bakterien wird die Darmwand geschädigt, die Nieren können versagen und auch die Blutzellen und das zentrale Nervensystem werden angegriffen. Bei einem schweren Krankheitsverlauf kann es zu Multiorganversagen kommen und schließlich zum Tod des Patienten.

Werbung
Mediziner