Immer mehr schwangere Frauen entscheiden sich für einen Wunsch Kaiserschnitt. Krankenhäuser in ganz Deutschland berichten von Anfragen für einen Kaiserschnitte am heutigen Tag, den 11.11.2011.

Der Anteil der Frauen die sich für einen Kaiserschnitt entscheiden (müssen), ist in Deutschland in den vergangenen drei Jahrzehnten von rund 10 % auf über 30% gestiegen. Ein Trend den manche Mediziner unterstützen, während andere dem eher skeptisch gegenüber stehen. Den Ärzten geht es darum, die Vor- und Nachteile einer natürlichen Geburt abzuwägen. Doch immer mehr Frauen wollen den „elektive Sectio“ (den geplanten Kaiserschnitt). Welche Vorteile sprechen dafür bzw. dagegen?

Wunsch Kaiserschnitt an einem Schnapszahl-Datum

Wie Ärzte berichten, haben werdende Mütter häufig den Wunsch, den Kaiserschnitt an einem bestimmten Datum durchzuführen. So sind beispielsweise der 9.9. oder der 11.11. beliebte Daten, die sich auch manche Eltern in den Kopf gesetzt haben. Doch nicht jedes Krankenhaus ist auch bereit diesem Wunsch nachzukommen.  Es gab jedoch wohl schon eine Frau, die ihr Kind noch konkreter, am 11.11. um 11.11 Uhr, gebären wollte, was die Ärzte jedoch zurückwiesen.

Die Vorteile eines Kaiserschnitts

Der Termin für einen geplanten Kaiserschnitt wird in der Regel 10-14 Tage vor dem natürlichen Geburtstermin gesetzt. Alles wird vorbereitet, sodass genügend Mitarbeiter im Dienst sind. Eine Vollnarkose erhalten die meisten Patientinnen nur noch, wenn es zu Komplikationen kommt. Ansonsten bekommen sie eine Periduralanästhesie. Der medizinisch nicht zwingend erforderliche Kaiserschnitt hat seine Vorteile für das Baby, die Mutter und das Klinikpersonal.

• Für das Baby werden die Risiken für einen Schädel- oder Schlüsselbeinbruch und auch Hirnschäden, z.B. durch eine verwickelte Nabelschnur, reduziert.
• Für die Mutter hat es den Vorteil, dass ihr die Schmerzen der Wehen und einer langen Geburt erspart bleiben.
• Außerdem muss beim Kaiserschnitt weder mit einem Dammriss oder -schnitt, eine geweitete Vagina gerechnet werden, was in manchen Fällen zu Inkontinenz führte.

Die Nachteile eines Kaiserschnitts

Ein Kaiserschnitt hat zwar viele Vorteile, doch es gibt auch einige Nachteile, die mit ihm in Verbindung gebracht werden. Experten sind bis heute noch nicht sicher, wie sich ein Kaiserschnitt auf das Kind auswirkt. Wie wichtig ist der Geburtsstress für die körperliche und geistige Entwicklung? So wird beispielsweise bei der natürlichen Geburt im Geburtskanal das verbliebene Fruchtwasser aus der Lunge gepresst. Dies muss bei einem Kaiserschnitt abgesaugt werden. Manchmal muss die Lungenfunktion der Babys einige Zeit auf der Frühchenstation beobachtet werden. Es kann also direkt nach der Geburt zu einer Trennung von Mutter und Kind kommen. Die Regenerationszeit der Mutter ist nach einem Kaiserschnitt auch länger. Muss ein Mutter nach einer natürlichen Geburt ca. 3 Tage im Krankenhaus bleiben, kann dies beim Kaiserschnitt schon 7 Tage dauern. Der Schnitt muss verheilen, wobei es auch zu Komplikationen kommen kann wie z.B.  eine Infektion der Wundnarbe, Embolien oder einer Verwachsung der Gebärmutter. Verwachsungen führen zu Narben auf der Gebärmutter, die einen weiteren Kinderwunsch gefährden können.

Die Entscheidung liegt bei: Mutter, Vater und beim Gynäkologen

Wie Eltern sich entscheiden ist ihnen nicht immer selbst überlassen. Man sollte sich mit seinem Frauenarzt beraten und wenn nötig, die Meinung von einem weiteren einholen.
Viele Frauen bedauern jedoch im Nachhinein, dass sie sich nicht für eine natürliche Geburt entschieden haben, die Mutter und Kind stark verbindet.