Antike Rahmen

Mindestens so beliebt wie alte Vasen, antikes Geschirr und sonstige antiquare Möbelstücke sind bei Antiquitätenhändlern und –sammlern antike Bilderrahmen. Schon bei den Römern und Griechen war es üblich bildliche Darstellungen nach außen hin abzugrenzen. Viele Wandmalereien und Bodenmosaike wurden deshalb mit verschiedenen gemusterten Streifen (wie dem Mäander) begrenzt und stellten so Vorläufer unserer heutigen Bilderrahmen dar.

In der Welt des 13. Jahrhundert wurden Rahmen aus Stein fast ausschließlich bei der Umhüllung von kirchlichen Bildern verwendet, da diese als besonders wertvoll galten. Erst im 16. Jahrhundert verbreitete sich die Einsäumung auch im häuslichen Bereich und wurde, wie heute, für dekorative Zwecke verwendet. Wenige waren aus dem teuren Marmor-Stein, diese wurden meist weiß und schlicht gehalten. Ein Großteil der Rahmen bestand aus Holz und wurde entweder mit Farbe bemalt, oftmals mit diversen Verzierungen in Form von Schnitzereien veredelt oder sogar komplett vergoldet.

Antike Rahmen aus Gold

Die Goldrahmen gewannen immer mehr Fans: viele wohlhabende Bürger wollten ein Selbstporträt in prunkvollen Rahmen mit üppigen Ornamenten verziert in ihrem Haus präsentieren. So wurden in der Barock- und Rokokokunst des 17. und 18. Jahrhunderts so gut wie ausschließlich vergoldete Rahmen angeboten. Durch die unterschiedlichen Handwerkskünste, die die Herstellung eines Bilderrahmens in sich vereinte – es waren Schreiner, Schnitzer, Vergolder sowie Dekorationsmaler an der Erzeugung beteiligt – war die Anschaffung sehr kostspielig.

Antike Rahmen: Eine Wissenschaft für sich

Von nun an konnte man fast von einer eigenen, kleinen Wissenschaft sprechen: es wurde außerordentlich darauf geachtet, welche Art von Rahmen aus welchem Material sich auf welche Farben und Formen im Bild wie auswirkten. Besonders die vergoldeten, sehr aufwändig gearbeiteten und damit wertvollen Rahmen sind heute begehrte Sammlerobjekte für die sogar spezielle Auktionen stattfinden. Die Palette der Bilderrahmen hat sich in Stil, Form, Farbe und alle anderen möglichen Richtungen sehr verbreitert und sie sind, wenn auch kaum noch wahrgenommen, aus keinem Haushalt mehr wegzudenken.

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