Pilzinfektion in der Scheide: Vaginalmykosen

Vaginale Pilzinfektionen, d.h. die Infektion der Vagina mit Hefen, ist weit häufiger, als gemeinhin angenommen wird: Rund drei Viertel aller Frauen sollen nach Schätzungen mindestens einmal im Leben von einer derartigen Infektion betroffen sein. Was verursacht die vaginale Pilzinfektion – und wie kann man ihr vorbeugen?

Ursache

Eine ganze Reihe von Pilzen gehören zur gewöhnlichen Scheidenflora und sind im Prinzip ungefährlich. Wird allerdings der pH-Wert der Vaginalschleimhäute neutralisiert, können die Pilze sich unter Umständen kurzfristig stark vermehren.

Grundsätzlich hat die Vagina einer geschlechtsfähigen, gesunden Frau einen pH-Wert im Bereich von 4-4,5; sie ist also sauer. Wird dieser Wert aus irgendwelchen Gründen auf bis zu 5,5 erhöht, sind die Schleimhäute pH-neutral. Das begünstigt das Wachstum von Pilzen.

Der pH-Wert der Vagina kann von verschiedenen Seiten beeinflusst werden: Mangelnde (oder übertriebene) Hygiene bzw. die falschen Mittel, enge Kleidung, Stress, ein geschwächtes Abwehrsystem, Geschlechtsverkehr sowie bestimmte Medikamente können den pH-Wert der Vaginal-Schleimhäute empfindlich beeinflussen.

Vorbeugung

Zur Vorbeugungen von Vaginalmykosen sollte alles vermieden werden, was den pH-Wert der Vaginal-Schleimhäute neutralisieren kann. Dazu gehören Bade- und Massageöle, Duschcremes, Desinfektionsmittel, bestimmte Verhütungsmittel und Medikamente (auf dem Beipackzettel zu vermerken), enge und luftundurchlässige Kleidung; und natürlich darf auch der Genitalbereich des Sexualpartners nicht mit solchen Mitteln in Berührung gekommen sein. Die Anwendung von Intimwaschlotionen, die gewöhnlich einen relativ geringen pH-Wert aufweisen, kann nützlich sein.

Vaginalmykosen treten im Prinzip relativ häufig auf – man spricht nur nicht darüber. Betroffene sollten umgehend einen Gynäkologen aufsuchen um eine erfolgreiche und rasche Therapie zu gewährleisten.

Mediziner