Alkoholsucht: Symptome und Therapiemöglichkeiten

„Ein Bierchen in Ehren…“ Nach wie vor gehört Alkohol auch hierzulande zu den beliebtesten Genussmitteln. „In Maßen“ genossen gilt sein Konsum als ungefährlich. Doch eine allgemeingültige Regel für das richtige Maß gibt es nicht und in der Tat führt der Genuss von Alkohol manche Menschen in eine Suchterkrankung, welche bekanntlich schwere körperliche und psychische Folgen haben kann.
Alkoholsucht: Symptome und Therapiemöglichkeiten

Suchtempfänglichkeit und Sucht

Wieso manche Alkoholkonsumenten suchtgefährdeter sind als andere, ist aus wissenschaftlicher Sicht nach wie vor nicht eindeutig geklärt. Wohl aber gilt es als erwiesen, dass neben den individuellen Voraussetzungen für die Suchtempfänglichkeit eines Menschen auch bestimmte Risikofaktoren, wie etwa psychologische Merkmale, biologische Faktoren und individuelle persönliche Erfahrungen eine Rolle spielen. Unter welchen Umständen Alkoholgenuss als Suchtverhalten betrachtet werden muss, lässt sich anhand bestimmter Symptome erkennen. So ist es für eine beginnende Sucht typisch, dass der Alkohol immer häufiger gezielt als Hilfsmittel zur Problembewältigung eingesetzt wird. Der Alkohol steht verstärkt im Mittelpunkt des Interesses; seiner Beschaffung wird Priorität eingeräumt. Oftmals erfolgt der Alkoholkonsum heimlich. Auch Stimmungsschwankungen sowie das Nachlassen geistiger Fähigkeiten ohne einen gewissen Alkoholpegel sind symptomatisch für die Sucht nach Alkohol. Körperliche Schäden, wie etwa eine Leberzirrhose oder sozialer Abstieg, können Symptome für eine bereits über einen längeren Zeitraum bestehende Abhängigkeit sein.

Therapie gegen Alkoholabhängig

Das Ziel einer Therapie gegen die Alkoholsucht muss dauerhafte Abstinenz lauten. Ein Bemühen, Alkohol kontrolliert konsumieren zu können, wird bei einer Suchterkrankung zumeist scheitern. Je nach Symptomatik, Schwere der Erkrankung und individueller Situation des Patienten können die Therapiemaßnahmen in einer Therapieeinrichtung stationär oder ambulant erfolgen. Im Allgemeinen läuft eine solche Therapie immer in bestimmten Phasen ab: In der sogenannten Kontaktphase erfolgt die Auseinandersetzung mit dem Thema Therapie zumeist in einer ärztlichen Praxis oder Beratungsstelle. Das eigene Trinkverhalten muss der Abhängige in dieser Phase klar als Problem erkennen, bevor die darauf folgende Entzugsphase erfolgen kann. Diese geht oft mit dem Überwinden körperlicher Symptome wie Zittern und Schweißausbrüchen einher. In der anschließenden Entwöhnungsphase werden während der Therapie erfahrene Hürden überwunden und ihre Entstehung hinterfragt und reflektiert. Während der abschließenden Nachsorge und Rehabilitationsphase werden zuvor erlernte Techniken in das Alltagsleben übertragen und angewandt.

Der Alkoholsucht vorbeugen

Erfolgreicher als jede Therapie ist ein von Beginn an bewusster Umgang mit dem eigenen Alkoholkonsum. Grundsätzlich sollte man vermeiden, Alkohol gezielt einzusetzen, um beispielsweise Schüchternheit leichter überwinden zu können oder zu trinken, während man sich mit persönlichen Problemen auseinandersetzt. Phasen der selbst auferlegten Abstinenz lassen erkennen, ob der Verzicht auf Alkohol leicht möglich ist. Wer im Zweifelsfall frühzeitig einen Arzt oder eine Beratungsstelle aufsucht, sobald der spürt, dass das Thema Alkohol für ihn verstärkt relevant geworden ist, kann einer möglicher Weise beginnenden Sucht noch ohne viel Aufwand effektiv entgegen wirken.

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