Wortbedeutungen im Wandel der Zeit – Heute: jetzt

Das Wort „jetzt“ im normalen Sprachgebrauch bedeutet doch zumindest in der Verwendung als Adverb „augenblicklich“, „momentan“, „gerade“ oder „nun“. Wie kommt es dann in Funk und Fernsehen doch so oft zu einem aus meiner Sicht folgenschweren Missverständnis?

Da heißt es: „Jetzt im 13. Deutschen Fernsehen: Die Superhanny!“ Und dann kommt erst mal 3 Minuten Werbung, dann kommt Filmtrailer 1, dann die Nachrichten, dann Filmtrailer 2, der Wetterbericht, und dann noch eine von diesen neuen Werbeeinspielungen, bei denen die Sekunden angezeigt werden, bis die Sendung anfängt. Nur dass dann zunächst noch irgend etwas Anderes kommt. Da kann ich ja gleich auf die BVG warten. Als wenn Fernsehwerbung für sich nicht schon schlimm genug ist.

Und die Sekunden werden auch irgendwie gedehnt. Wie machen diese Fernsehleute das bloß? Alles ist relativ! Vor Allem bei der Verwendung des kleinen Wörtchens „jetzt“. Und damit zurück zum angesprochenen Missverständnis: Mich als Zuschauer auf Dauer halten können die Sender nur, wenn es in Zukunft nicht mehr heißt: „Und jetzt…“, sondern „Und in 6 Minuten…“ oder meinetwegen gerade noch „Und in Kürze…“, ich bin ja kein Unmensch!

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