Was eine seriöse Gesundheits-App ausmacht

Berlin – Apps aus den Bereichen Medizin und Gesundheit können zwar viel bewirken – zum Beispiel dabei helfen die Fitness zu steigern und somit Beschwerden vorzubeugen.

Doch viele App-Produzenten sind gar nicht im Gesundheitsbereich angesiedelt, sagt Urs-Vito Albrecht von der Medizinischen Hochschule Hannover, der unter anderem über Chancen und Risiken von Gesundheits-Apps forscht. Wie aber können Nutzer herausfinden, ob eine App tatsächlich seriös ist? Dafür gibt der Experte ein paar Tipps:

GEPRÜFTE INHALTE: Es gibt medizinische Experten, die die Inhalte auf ihre Richtigkeit geprüft haben. Diese und weitere Quellen wie Studien werden dem Nutzer auch genannt.

ANERKANNTE INFORMATIONEN: Jede medizinische Fachgesellschaft legt in Leitlinien fest, wie eine bestimmte Erkrankung behandelt werden soll. Diesen Leitlinien folgen auch die in der App gegebenen Tipps.

DATENSCHUTZ: Der Anbieter der App legt offen, wofür die eingegebenen persönlichen Daten verwendet werden. Außerdem fragt er nur ab, was wirklich notwendig ist.

TRANSPARENZ: Wer hinter der App steckt und wie sie finanziert wird, ist bei seriösen Apps leicht zu erkennen. Bestenfalls ist die App werbefrei. Der Anbieter gibt einen Kontakt für Rückfragen an.

VERSTÄNDLICHKEIT: Wie Übungen funktionieren, wird leicht und gut verständlich erklärt – idealerweise anhand von Bildern oder Videos.

AKTUALITÄT: Nicht nur die Technologie, auch die Medizin entwickelt sich stetig weiter. Eine gute App wird daher an neue Betriebssysteme angepasst und auch inhaltlich auf dem neuesten Stand gehalten.

Für den medizinischen Laien ist der eine oder andere Punkt auf dieser Liste nicht einfach einzuschätzen. Ob eine App zum Beispiel für die Gewichtskontrolle oder zum Muskelaufbau die richtige ist, können Nutzer im Zweifel mit ihrem Arzt besprechen. Eine staatliche Institution, die Fitness- und Gesundheits-Apps prüft und bewertet, gibt es bisher nicht.

Fotocredits: Daniel Naupold
(dpa/tmn)

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