Warum endet gemeinschaftlicher Möbelaufbau immer im Streit?

Ich habe mittlerweile meinen 18. Umzug hinter mir und das in nicht ganz 30 Jahren und wenn ich eines gelernt habe, dann das Möbelstücke mit Männern aufzubauen einem echten Höllentrip gleichkommt. Nicht das ich Männer nicht mag, ich liebe sie sogar, aber nicht wenn es um meine Möbel geht.

Ich selbst würde mich als echten Umzugsprofi bezeichnen, ich kann anpacken, koordinieren wo die einzelnen Möbel hin sollen und ich bin der Meinung, ich kann jedes Möbelstück auch ordentlich wieder aufbauen. Jedoch, und das gebe ich gerne zu, hab ich bei einigen Teilen gern ein wenig Hilfe, nicht weil ich es allein nicht schaffe, sondern weil zu zweit alles einfach mehr Spaß macht. Aber bloß nie wieder mit einem Mann, das hab ich mir geschworen, ich lass lieber meine Mädels zu mir kommen und bei einem Glas Prosecco geht doch alles gleich viel einfacher.

Aufbau von Möbeln mit oder doch lieber ohne Anleitung?

Besonders schön ist die Aussage von Seiten der Männer, dass ja ihr räumliches Verständnis so gut und ausgeprägt ist, dass sie eine Anleitung zum Aufbau der Möbel nicht brauchen. So versucht man dann einen einfachen IKEA- Schlafzimmerschrank aufzubauen und stellt am Ende fest, dass das Gebilde eher einem Etwas mit vielen kleinen Beinen ähnelt, denn einem Schrank. Ganz fatal ist es nun von Seiten der Frau zu sagen, dass man es doch besser allein gemacht hätte, denn nun ist zappenduster im Karton. Mann fühlt sich so dermaßen in seiner Ehre gekränkt, dass nur noch ein Ausweg bleibt, die Anleitung sei eh falsch gewesen, in einer anderen Sprache geschrieben ( eine Seite weiter wäre es auf Deutsch gewesen, aber wenn ich das gesagt hätte…) oder wie soll man dass auch schaffen, wenn doch die Hälfte des Zubehörs fehlt. So bleibt einem als eigentlich recht toughe und kompetente Frau nichts anderes übrig, als das männliche Ego aufzubauen und ihm zu versichern, dass es natürlich niemals seine Schuld war.

Möbelaufbau mit meinen Mädels – betrunken aber fertig

So hab ich mich dazu entschlossen, niemals wieder mit einem Mann an die Sache ranzugehen, sondern meine Mädels einzuladen. Zwar dauert es meist ein wenig länger, aber dafür ist der Spaßfaktor fünfmal so hoch. Man redet, lästert, trinkt Prosecco und nebenbei bauen wir auch noch einen Schrank auf oder ein paar Regale an, ohne Geschrei, ohne Stress. Versteht mich nicht falsch, ich bin keine männerhassende Furie, ich mag nur einfach keinen Streß, dafür aber Möbel die ruhig und ordentlich in der Ecke stehen und mich nicht jedesmal an einen furchtbaren Streit erinnern.

Werbung
Mediziner