Schwanger werden mit Hilfe des Eisprungkalenders

Der Zyklus der Frau beträgt 28- 35 Tage. Als „Zyklus“ wird der Zeitram von einer Monatsblutung zur nächsten bezeichnet. Die Blutung dauert ungefähr 3-7 Tage. Der Zeitraum von Menstruation zum nächsten Eisprung variiert je nach Stresslevel, geistiger Befindlichkeit oder physischen Besonderheiten. Der Zeitraum vom Eisprung bis zur nächsten Menstruation liegt relativ konstant bei 12 bis 16 Tagen. Das bedeutet, dass der variierende Zeitraum von Menstruation zum Eisprung zwischen 13 und 20 Tagen lang sein kann.

Die fruchtbare Zeit der Frau liegt eigentlich bei nur einem Tag innerhalb des Zyklus, nach dem Eisprung. Da Spermien aber bis zu vier Tage im Körper überdauern können, wird dieser Tag in der Theorie auf ein Fenster von fünf Tagen erweitert. Wie gesagt variiert der Zeitraum bis zum Eisprung aber individuell und muss nicht jeden Monat der gleiche sein – deswegen ist es schwierig, den genauen Zeitpunkt der Fruchtbarkeit festzulegen. Oft wird das Fenster auf 9-10 Tage erweitert.

Hier sieht man bereits, dass es nicht ratsam ist, dieses Wissen als Verhütungsmittel anzuwenden. Man kann nicht genau bestimmen, wann die fruchtbaren Tagen sein werden um in dem Zeitfenster auf Sex zu verzichten. So ist es sehr leicht möglich, ungewollt schwanger zu werden.

Die sogenannten Eisprungkalender versuchen, das Wissen um die fruchtbaren Tage der Frau anzuwenden, um bei einer Schwangerschaft zu helfen. Man gibt das Datum der letzten Periode ein, und bekommt einen Kalender geliefert, der die Periode anzeigt, den Tag des Eisprungs, das „Fruchtbarkeitsfenster“, sowie meistens noch den Zeitpunkt, an dem ein Schwangerschaftstest wirksam ist.

Manche Kalender zeigen auch noch an, zu welchem Zeitpunkt der fruchtbaren Tage ein Junge oder ein Mädchen produziert werden kann. Da die „männlichen“ Spermien schneller sind als die „weiblichen“, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Jungen höher, wenn der Geschlechtsverkehr am Tag des Eisprungs stattfindet. Da weiterhin die weiblichen Spermien länger überleben als die männlichen, ist die Wahrscheinlichkeit für ein Mädchen höher, wenn der Sex zu Beginn der fruchtbaren Phase stattfindet.

Das Problem am Eisprungkalender dürfte erneut an der fixen Einteilung der Zyklusdauer liegen. Zu Anfang gibt man die letzte Zyklusdauer ein und der Kalender wird auf dieser Basis erstellt. Damit ist die Angabe der fruchtbaren Tage bestenfalls ungenau. Es gibt auch komplexere Kalender, die mehrere Zyklen speichern und den Durchschnitt errechnen.

Es kann nicht schaden, sich in der Schwangerschaftsplanung nach einem Eisprungkalender zu richten. Es sollte jedoch nicht davon ausgegangen werden, dass hier verlässliche Ergebnisse geliefert werden, da der Kalender eigentlich nur das rechnet, was man sich selbst auch denken könnte. Der Unsicherheitsfaktor in der Zyklusdauer bleibt, und somit wenigstens ein bisschen Abenteuer.

Mediziner