Psychische Einflüsse der Neurodermitis

Neurodermitis im Kindesalter verändert die Psyche der Betroffenen nachhaltig. Sie leiden öfter unter emotionalen Problemen als Gleichaltrige. Dies konnte in einer Studie des Helmholtz-Zentrums München nachgewiesen werden. Interessanterweise wirken psychische Belastungen einerseits als Auslöser der Erkrankung, andererseits führen diese selbst zu weiteren Belastungen. Sind die psychischen Einflüsse demnach Ursache oder Folge einer Neurodermitis?

Neurodermitis: ein Erbe mit Hindernissen

Die Neurodermitis gehört zu den häufigsten chronischen Erkrankungen bei Kindern. Obgleich psychische Probleme und Stress das Krankheitsbild durchaus verstärken können, wird die Erkrankung selbst sehr wahrscheinlich nur in der Anlage weitervererbt. Dabei steigt das Risiko selbst zu erkranken deutlich an, wenn beide Eltern an Neurodermitis leiden. Die Auslöser dieser entzündlichen Hauterkrankung sind vor allem Allergene, klimatische Einflüsse sowie die Ernährung. In kürzester Zeit reagiert die Haut mit starkem Juckreiz und der Bildung roter Pusteln, die an ein Aufblühen der Haut erinnern. Patienten beginnen zu kratzen, wodurch die Hautläsionen eröffnet werden. In der Folge stellen sich Sekundärinfektionen durch Bakterien ein, die die Entzündungsreaktion weiter anregen und zu Schuppungen und Bläschenbildung führen können.

Neurodermitis und Psyche: Sich in der eigenen Haut nicht mehr wohlfühlen

Mit den während der aktiven Neurodermitis auftretenden Hautveränderungen nehmen auch die psychischen Belastungen der Betroffenen zu. Die Entzündungen und Läsionen sind nach außen hin für jedermann sichtbar. Minderwertigkeitsgefühle und der Glaube, nicht mehr attraktiv zu sein, reißen tiefe Wunden in die Seelen dieser Menschen. Am Ende ist nicht nur die Haut, sondern auch das Selbstwertgefühl angekratzt. Die Betroffenen fühlen sich in ihrer Haut nicht mehr wohl.

Dass diese Entwicklungen und Empfindungen bereits sehr früh in der Kindheit ihren Anfang nehmen, fanden Forscher vom Helmholtz-Zentrum München und Kollegen jetzt heraus. Kinder mit Neurodermitis litten im späteren Leben häufiger als nichtbetroffene Gleichaltrige an psychischen Auffälligkeiten.

Neurodermitis verursacht nicht nur äußerlich sichtbare Wunden

Die Neurodermitis ist gekennzeichnet durch starke Hautreaktionen verbunden mit Juckreiz und bläschenartigen Hautläsionen. Die meisten Betroffenen reagieren bereits im Kindesalter auf Allergene, Nahrungsmittel oder andere Umweltbedingungen. Neben den sichtbaren Wunden treten vor allem psychische Veränderungen auf, die sich in Minderwertigkeitsgefühlen, Unbehagen und Rückzug vom öffentlichen Leben äußern können. Dies führt zu innerem Stress und kann die Krankheit dadurch noch weiter verstärken.

Infolink: Agnes – Arbeitsgemeinschaft Neurodermitis Schulung e.V.

Quellenangabe: Gesundheit.de

Bildangabe: carlosseller – Fotolia

 

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