Nahrungsergänzungsmittel sind in der Regel unnötig

Berlin – Brausetabletten, Pillen, Kapseln – die Bandbreite der Nahrungsergänzungsmittel ist groß. Aber brauchen wir Extra-Vitamine in Tablettenform, um gesund zu bleiben und uns wohlzufühlen? «Nein», sagt Harald Seitz vom Bundeszentrum für Ernährung.

So sieht es auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): Gesunde Menschen würden nicht zusätzlich vor Krankheiten geschützt, wenn sie solche Mittel einnehmen, erklärt Antje Gahl von der DGE. Mit einer ausgewogenen Ernährung bekomme man in der Regel alle wichtigen Nährstoffe.

Ausgewogene Ernährung unersetzbar

Aber was, wenn man sich eben nicht ganz so ausgewogen ernährt? Können die Pillen dann helfen? Auch das ist laut DGE nicht der Fall: Nahrungsergänzungsmittel könnten eine unausgewogene Ernährung nicht ersetzen. Auch Harald Seitz betont: «Nahrungsergänzung ist kein Nahrungsersatz.»

Wer etwa eine Paprika isst, nimmt weit mehr zu sich als nur Vitamin C. Denn in dem Gemüse stecken auch Folsäure, Magnesium und Eisen sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Sorgen darum, dass Gemüse und Obst heute gar nicht mehr so viele Nährstoffe enthalten, müssten sich Verbraucher auch nicht machen, stellt Seitz klar. «Wer sich abwechslungsreich mit frischen Produkten ernährt, ist in der Regel gut versorgt.»

Es gibt Ausnahmen

Eine Ausnahme können zum Beispiel ältere Menschen sein, die gar nicht mehr nach draußen gehen, Schwangere, Stillende oder Säuglinge. Der DGE zufolge sind auch Lebensmittelunverträglichkeiten oder eine vegane Ernährung sowie bestimmte Krankheiten eventuell ein Grund für die zusätzliche Zufuhr von Nährstoffen.

Fotocredits: Robert Günther
(dpa/tmn)

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