Meningokokken – Impfung und Nebenwirkungen

Meningokokken sind Bakterien, die weltweit vorkommen und zu Hirnhautentzündungen (Meningitis) und Blutvergiftung führen können. Meningitis ist immer ein Notfall und muss so schnell wie möglich behandelt werden. Vor allem Kinder unter fünf Jahren und Jugendliche gehören zur Risikogruppe.

Antibiotika bekämpfen die Meningokokken zwar wirksam, aber durch die Schwere der Erkrankung und den häufig auftretenden Komplikationen können schwere Folgeschäden eintreten. In Europa und Deutschland infizieren sich nach Schätzungen von Fachleuten über 700 Menschen jährlich. Die höchste Erkrankungsrate weisen Kinder in den ersten beiden Lebensjahren und Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren auf.

Übertragung und Ansteckung mit Meningokokken-Bakterien

Übertragen werden Meningokokken über Tröpfcheninfektion. Da die Erreger in der Luft schnell absterben, ist eine Infektion bei üblichen Alltagskontakten nicht möglich. Die Ansteckung über Husten, Niesen oder direkten Kontakt kann zu einer Entzündung der Hirnhäute führen, der Meningitis oder zu einer bakteriellen Blutvergiftung, der Meningokokken-Sepsis.

In seltenen Fällen kann es zu beiden Erkrankungen gleichzeitig kommen. Die Gefahr der Meningokokken-Sepsis ist der septische Schock, der als Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom bezeichnet. Etwa ein Drittel der Betroffenen verstirbt daran. 2005 lag die Gesamtsterblichkeitsrate aller Meningokokken-Erkrankungen bei 7,1 Prozent.

Symptome der Meningokokken und Meningitis

In der Regel dauert es drei bis vier Tage bis es nach der Ansteckung zum Ausbruch der Erkrankung kommt. Zu anfänglich grippeähnlichen Symptomen kommen plötzlich starke Kopfschmerzen, hohes Fieber, Übelkeit, Lichtempfindlichkeit und Nackensteifheit hinzu. Oftmals treten zusätzlich kleine, punktförmige Hautblutungen auf.

Bei Kindern sind die Symptome schwer zu erkennen. Wenn es Fieber hat, schreit, sehr unruhig und auffallend teilnahmslos ist, die Nahrung verweigert, eventuell erbricht oder Durchfall hat und empfindlich auf Berührungen reagiert, sind Meningokokken nicht auszuschließen. Es muss dann umgehend ein Arzt oder das Krankenhaus aufgesucht werden.

Impfungen zum Schutz vor Meningokokken

Bisher ist nur ein Impfstoff gegen die Erreger der Serogruppe C verfügbar. Die einmalige Impfung im zweiten Lebensjahr schützt jedoch sicher vor dieser Infektion. Die Impfung ist im Allgemeinen sehr gut verträglich und nebenwirkungsarm. Leichte Allgemeinreaktionen wie Abgeschlagenheit, Magen-Darm-Beschwerden oder Temperaturerhöhungen könne auftreten.

Für die Kosten, der im Juli 2006 eingeführte Meningokokken-Impfung für Kleinkinder ist noch keine einheitliche Regelung getroffen worden. Vorsichtshalber sollte sich daher vorab bei der Krankenkasse informieren, ob die Kosten übernommen werden.

Werbung
Mediziner