Kurz erklärt: Das versteht man unter Biomarkern

Unter einem Biomarker versteht man generell eine Substanz von lebenden oder toten Organismen, die beispielsweise als Indikatoren bestimmter Umweltbelastungen oder für die Diagnose von Krankheiten in der Medizin verwendet werden können. Des Weiteren können Biomarker, die als organische Substanzen in Sedimenten eingelagert sind, Rückschlüsse auf die geologischen Ursprünge einer Region erlauben.

Biomarker in der Medizin

Bereits in der Antike dienten Biomarker bei der Harnanalyse als ein wichtiges Kriterium, um Krankheiten und deren Verlauf zu erschließen. Dabei wurde der Urin auf Änderungen in der Farbe, im Geruch und im Geschmack untersucht. Die Analyse des Urins spielt auch heute noch beispielsweise bei der Diagnose von Diabetes mellitus eine wichtige Rolle. Die Verwendung von Biomarkern wurde in den vergangenen Jahrzehnten zudem auf weitere Fachdisziplinen erweitert. So ermöglichen Biomarker anhand des Blutbildes, den Heilungsverlauf einer Therapie zu bestimmen. Prädiktive Biomarker erschließen zudem, mit welchem Risiko ein Patient in der Zukunft erkranken könnte und welche Entwicklung diese Krankheit haben wird. Viele Unternehmen forschen an dem weiten Feld der Biomarker – so auch die HolsboerMaschmeyer NeuroChemie von Carsten Maschmeyer und Prof. Florian Holsboer.

Biomarker in der Ökologie und Geologie

Nimmt die Menge an Schadstoffen und Krankheitserregern in einer bestimmten Region zu oder ab, so verändert sich auch der Stoffwechsel eines Organismus. Abhängig von der Belastung können dann Änderungen in der Menge und der Aktivität einer organischen Substanz gemessen werden. Hierbei werden vor allem Proteine, Kohlenhydrate und Hormone untersucht. Biomarker können zudem Angaben zur Sonnenstrahlung, zur Temperatur und zum Wassergehalt eines Gebietes ermöglichen. Die Rekonstruktion von Klimaveränderungen und Naturkatastrophen gelingt im Rahmen der Geologie zudem durch die Untersuchung von Algen und Landpflanzen, die aus Sedimenten gewonnen werden. Der Aufbau und die Zusammensetzung der Biomarker stehen hier im Vordergrund der Analyse.

Biomarker in der Zukunft

Sowohl in der Medizin als auch in der Ökologie und Geologie spielt die Erforschung der Biomarker für zukünftige Verfahren eine wichtige Rolle. So hofft man, Krebserkrankungen frühzeitiger zu erkennen, ökologische Veränderungen schneller und genauer wahrzunehmen und die Entwicklung des Lebens in einer sich ständig ändernden Umwelt verständlicher analysieren zu können.

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