Häufige Kletterverletzungen bei Kindern und Jugendlichen

Das Klettern ist bei Kindern und Jugendlichen voll im Trend und mittlerweile ähnlich beliebt wie Fußball oder Tennis. Aus medizinischer Sicht ist der Boom nur empfehlenswert, da das Klettern eine gesunde Sportart ist, die sowohl die Gelenke, die Muskeln, die Sehnen wie auch das Knochengerüst trainiert. Wichtig ist, die richtige Technik beim Klettern zu beherrschen, damit der noch heranwachsende Körper keinen Schäden nimmt.

 

Überlastungserscheinungen

Zu den häufigsten Verletzungen bei jungen Kraxlern gehören Überlastungserscheinungen im Bewegungsapparat. Diese sind nicht selten zurückzuführen auf eine mangelnde Technik und ein ungenügend ausgeprägtes Körpergefühl. Bei heranwachsenden Jungen kommt erschwerend hinzu, dass das Sexualhormon Testosteron die mechanische Festigkeit des Bewegungsapparats in manchen Bereichen schwächt, was in Kombination mit der gesteigerten Muskelkraft eine zusätzliche Risikoquelle für die Gesundheit darstellt. Vorrangig betroffen von Überlastungserscheinungen sind die Sehnen, die Sehnenscheiden und die Gelenke. Besonders die Handgelenke, die Finger und die Daumen müssen beim Klettern enorme Kräfte aushalten, weswegen diese Partien am anfälligsten sind. Sofern Ruhe eingehalten wird, heilen die überlasteten Körperpartien gewöhnlich von alleine wieder aus. Im schlimmsten Fall muss für eine vollkommene Genesung eine Therapie in Anspruch genommen werden, die die Regeneration unterstützt. Wird dem Körper jedoch keine Zeit zur Regeneration gelassen, können schwere Verletzungen sowie irreversible anatomische Veränderungen die Folge sein.

Verletzungen durch Unfälle

Häufig ziehen sich Kinder und Jugendliche beim Klettern kleine Hautabschürfungen zu, blaue Flecken, Prellungen oder kleinere Wunden. Auch passiert es immer wieder, dass die Kletterausrüstung falsch angelegt wird, weswegen es zu Quetschungen und großflächigen Blutergüssen kommt. Durch ein unglückliches Verkanten der Finger in den Fingerlöchern kann es zu Berstungs- und Drehbrüchen der Finger kommen, die operativ behandelt werden müssen. Auch der Handwurzelknochen, der beteiligt ist bei allen Bewegungen des Handgelenkes, kann auf Grund falscher Grifftechniken, die die Hand unnatürlich belasten, brechen oder bersten. Des Weiteren sind häufig die Knie- und Fußgelenke betroffen, wobei es seltener zu Brüchen kommt, sondern vielmehr Verstauchungen die Tagesordnung sind.

Gesundes Klettern will gelernt sein

Klettern ist eine gesunde Sportart, die Kinder und Jugendliche bedenkenlos ausüben dürfen. Wichtig ist jedoch, dass ihnen von einem erfahrenen Lehrer gezeigt wird, wie man sich richtig vorbereit und aufwärmt, wie man seine Füße und Finger richtig setzt und auf was man zu achten hat. Die häufigste Ursache für Verletzungen ist eine mangelhafte Technik. Zudem ist es wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen den Sport nur mit einer altergerechten Kletterausrüstung ausüben. Besonders die Schuhe müssen perfekt sitzen, damit der Fuß beim Klettern halt findet. So kann vermieden werden, dass die Finger- und Handgelenke unnötig beansprucht werden, was vor Überlastungserscheinungen schützt.

 

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