Diabetiker: Faszientraining nutzlos und Netzhaut angreifbar

Baierbrunn – Grundsätzlich ist Bewegung für Diabetiker gut. Wer jedoch unter Nervenschäden oder Durchblutungsstörungen leidet, sollte kein Faszientraining absolvieren, warnt der Sportwissenschaftler Christian Brinkmann in der Zeitschrift «Diabetes Ratgeber» (Ausgabe 11/2017).

Bei dieser Trainingsart rollt man eine Schaumstoffrolle den Körper entlang – dadurch übt man Druck auf das Bindegewebe aus. Ziel ist es, Sehnen, Bänder, Kapseln und Bindegewebe beweglicher zu machen. Allerdings ersetzt das Faszientraining kein Ganzkörper-Workout. Zudem eignet es sich laut Brinkmann nicht für Diabetiker mit Folgekrankheiten.

Ein weiterer Tipp für Zuckerkranke: Wer an Diabetes leidet, sollte mindestens alle zwei Jahre seine
Augen untersuchen lassen. Das erhöht die Chance, Netzhauterkrankungen rechtzeitig zu entdecken. Zu hohe Blutzuckerwerte schädigen vor allem die kleinen Blutgefäße, unter anderem in der Netzhaut. Erst werden die Gefäße nicht mehr gut durchblutet, später verschließen sie sich ganz, warnt der Berufsverband der Augenärzte. Außerdem können Gefäße undicht werden und durch Wasseransammlungen die Sehzellen schädigen.

Werden Veränderungen an der Netzhaut früh genug erkannt, können Medikamente unter anderem dafür sorgen, dass leckende Blutgefäße abgedichtet werden.

Fotocredits: Matthias Hiekel
(dpa/tmn)

(dpa)
Mediziner