Demenz – Wenn Menschen die eigene Familie nicht mehr erkennen und Kommunikation immer schwieriger wird

Bei Demenz sind die Betroffenen ab einem bestimmten Stadium nicht mehr in der Lage eigene Familie zu erkennen. Oftmals wissen Angehörige nicht wie sie sich verhalten sollen, wenn die Kommunikation immer schwieriger wird.

Menschen, die an Demenz erkrankt sind ändern sich jeden Tag und irgendwann sind diese nicht mehr in der Lage die Botschaften ihrer Mitmenschen im Gespräch zu entschlüsseln. Für die Angehörigen kann es besonders belastend sein, wenn der Betroffene sich zunehmend schwerer damit tut Gesprächen zu folgen und sich selbst nicht mehr verständlich machen kann. In der Folge kommt es zu Missverständnissen und Konflikten, die häufig dazu führen, dass sich die Familie vom Erkrankten abwendet, da sie nicht mehr weiß wie sie damit umgehen soll. Dabei ist es wichtig, dass die Betroffenen nicht mit ihrer Krankheit alleine gelassen werden.

Demenz äußert sich darin, dass Defizite in kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten auftreten

Als Leitsymptom der Demenz gilt die Gedächtnisstörung, im Verlauf der Krankheit verlieren die Betroffenen zunächst das Kurzzeitgedächtnis, bevor sie sich nach einer gewissen Zeit auch nicht mehr an länger zurückliegende Ereignisse erinnern können. Ein weiteres Symptom ist die starke Einschränkung von Denkvermögen, sowie Sprache und Motorik. Die Erkrankten verlieren somit nach und nach all die Fähigkeiten, die sie während ihres Lebens erworben haben.

So verlaufen sich Menschen die an Demenz erkrankt sind häufig. Vor allem dann, wenn sich in ihrer bekannten Umgebung bauliche Veränderungen ergeben, da sie sind nicht mehr in der Lage sind diese Veränderung räumlich einzuordnen. Im weit fortgeschrittenen Stadium der Krankheit erkennen die Erkrankten selbst die Personen, die ihnen sehr nahe stehen nicht mehr und werden zunehmend apathisch und bettlägerig.

Nicht selten gehen mit der Krankheit auch optische Halluzinationen einher. Besonders in dämmerigen Lichtverhältnissen glauben die betroffenen Personen zunächst Menschen, Tiere, oder gar Fabelwesen zu erkennen, bevor sie in ihrem Geiste zunehmend groteskere Situationen wie beispielsweise Entführungen erleben. Häufig werden sie im Krankheitsverlauf auch zunehmend aggressiv.

Spätestens wenn sie nicht mehr in der Lage sind sich selber zu ernähren, weil sie vergessen die Nahrung zu kauen oder herunterzuschlucken stoßen die pflegenden oftmals an ihre Grenzen.

Ein Hineinversetzen in die Gefühlswelt der Demenzkranken erleichtert die Kommunikation

Daraus resultiert, dass die pflegenden Angehörigen nicht selten weniger Fragen zur Demenz, also der Krankheit selbst haben, als zum richtigen Umgang mit dem Betroffenen. Zunächst ist es daher ratsam sich einmal in die Gefühlswelt der demenzkranken Menschen hineinzuversetzen, denn dann fällt die Kommunikation oftmals erheblich leichter.

Für die Erkrankten sieht die Welt oft unverständlich aus, da sie nicht mehr in der Lage sind Gegenstände, Personen und Situationen in einen Kontext einzuordnen. Sodass sie sich in der aktuellen Situation nicht mehr zurechtfinden und diese daher nicht bewältigen können. Die Pflegenden sollten die Stimmung der an Demenz erkrankten Person erfassen und auf diese eingehen.

Wenn sich die Betroffenen falsch verstanden oder bevormundet fühlen, was sehr häufig vorkommt, dann liegt dies daran, dass sie die Entscheidungen der Pflegenden nicht mehr erfassen und nachvollziehen können. Dennoch sind sie zu Beginn der Krankheit aber noch in der Lage zu bemerken, wenn sich andere durch ihr Verhalten peinlich berührt sind. Nicht selten regieren sie auch verärgert, wenn sie für etwas verantwortlich gemacht werden, da sie sich an die auslösende Situation nicht mehr erinnern können. Angehörige sollten dabei bedenken, dass auch Demenzkranke Menschen Gefühle haben und die Krankheit auch für sie sehr belastend ist, solange sie ihren geistigen Verfall noch selbst wahrnehmen. Nicht selten zeigen die Betroffenen daher Symptome einer Depression.

Daher sollten Angehörige und Pflegepersonal den Umgang mit den Kranken an deren verändertes Erleben anpassen. Als hilfreich haben sich hierbei Biografiearbeit, Basale Stimulation, Selbsterhaltungstherapie und Validation erwiesen.

Mediziner