Das Tourette Syndrom – Unheilbar, aber kein Grund zum Aufgeben

Das Tourette Syndrom wurde 1885 von Georges Gilles de la Tourette in seinen Symptomatiken beschrieben. In Deutschland ist die Krankheit erst seit ungefähr 1990 wieder ins öffentliche Interesse gerückt.

Symptome sind sogenannte Tics, die sich im Alter von 7 Jahren vor allem bei Jungen abzuzeichnen beginnen.

In der Pubertät werden diese Tics stärker. Wenn der Patient Glück hat, dann wachsen sich die Symptome mit den Jahren wieder aus, es kann jedoch sein, dass ihn das Tourette Symptom ein Leben lang begleitet.

Die möglichen Tics variieren sehr stark. Klassisch werden sie in motorische und vokale Tics geordnet. Einfache motorische Tics, wie die Kontraktion einzelner Muskeln, sind dabei nicht so stressig für den Patienten wie z.B. komplexe vokale Tics. Letzteren verdankt das Tourette Syndrom auch seine prominente Stellung unter den Zwangsstörungen: Die für den Patienten im realen Leben sehr unangenehme Symptomatik, schubweise Fäkalwörter auszurufen, wurde beispielsweise für einen Charakter in der Serie „Ally Mc Beal“ verarbeitet. Daraus lassen sich für Hollywood & Co. meist komische Situationen dichten, für den Betroffenen selbst ist diese Ausprägung des Tourette-Syndroms aber nichts anderes als eine ewige soziale Tortur.

Dabei sind Tourette-Patienen meistens in motorischer oder geistiger Hinsicht überbegabt. Da ihre Reaktionshemmschwelle niedriger liegt, erreichen sie oft überdurchschnittliche Leistungen in Mathematik und Sport, oder sind talentiert im Beherrschen von Fingerfertigkeit erfordernden Instrumenten.

Das Wichtigste für einen Tourette-Patienten ist die Akzeptanz seiner Umwelt.

Da sich Tourette nach heutigem Wissenstand nicht heilen lässt, sondern bestenfalls die Symptome abgeändert und zu einer weniger starken Ausprägung gebracht werden können, dass die Umgebung nicht abweisend auf Tourette-Ausbrüche reagiert.

Theoretisch ist der Mensch mit diesem Syndrom zu allem fähig, oft scheitert seine soziale Integration jedoch an der Ignoranz seiner Mitmenschen.

Mediziner