Burn-out vermeiden: Im Job immer wieder Pausen einlegen

Berlin – Der Wecker klingelt, doch man ist alles andere als ausgeschlafen. Jetzt zur Arbeit zu fahren fühlt sich an wie eine Strafe. Selbst wer seinen Beruf mag, kennt diese Situation. Ist das nur Müdigkeit? Oder sind es Anzeichen für ein Burn-out?

«Die Grenzen sind fließend», sagt die Diplom-Psychologin Julia Scharnhorst vom Berufsverband der Deutschen Psychologinnen und Psychologen. Die Entstehung eines Burn-outs sei ein Prozess. Dass man morgens ab und an müde ist, sei normal. «Wenn die Erschöpfung zum Dauerzustand wird, ist das aber ein Warnsignal.» Viele Betroffene schlafen schlecht, sind ständig gereizt, resignieren schnell und machen Fehler im Job. Je früher man solche Zeichen richtig deutet, desto besser stehen die Chancen, den Prozess zu stoppen, sagt Scharnhorst.

Während der Arbeitszeit hilft es ihr zufolge, immer wieder kleine Pausen einzulegen. Außerdem sei es gut, sich ein Hobby zu suchen, das möglichst wenig mit dem Beruf zu tun hat. Wer im Büro arbeitet, geht in seiner Freizeit also am besten raus in die Natur. Abends vor dem Fernseher zusammenzubrechen, sei dagegen wenig sinnvoll, warnt Scharnhorst: «Dabei bleibt das Gehirn aktiv, und man schaltet nicht richtig ab.»

Wer das Gefühl hat, bereits an einem Burn-out zu leiden, dem rät Scharnhorst zu einer ambulanten Psychotherapie – oder erstmal eine psychosomatische Rehamaßnahme über den Hausarzt zu beantragen. Dort kann man sich richtig ausschlafen und dann mit Therapeuten besprechen, wie man sein Leben ausgewogener gestalten kann.

Fotocredits: Monique Wüstenhagen
(dpa/tmn)

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